Hölderlin und Schiller, Marx und Engels, Benjamin und Brecht, Sartre und Camus, Goethe und Eckermann: Legendäre Freundschaften verbanden diese berühmten Persönlichkeiten. Doch diese bedeutungsvollen Verbindungen waren nicht immer nur von Harmonie und Solidarität geprägt. Wie beeinflussten sich die Freunde gegenseitig in ihrem Denken und wie lässt sich ihr Verhältnis treffend beschreiben? In elf Beiträgen werden berühmte Freundschaftsverhältnisse porträtiert, deren faszinierende Ausstrahlung bis in die Gegenwart reicht. Nähe und Distanz, oft auch erstaunliche Widersprüche und Brüche fallen dabei in den Blick. Denn nicht immer spielte die geistige Affinität in den intellektuellen Beziehungen die Hauptrolle.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.12.2011Unter Freunden
Prominente Freundschaftsverhältnisse vom achtzehnten bis zur Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts untersucht ein von Stefan Müller-Doohm und Thomas Jung herausgegebener Sammelband. Elf Kapitel geben in konzentrierter Form Aufschluss über, wie es im Titel heißt, Nähe und Distanz prekärer Freundschaften und sind jedes für sich ein geistesgeschichtliches Dokument von hohem Unterhaltungswert. "Von Freundschaften, die naturgemäß etwas Prozesshaftes sind, wüssten wir nichts, wenn sie nicht ihren signifikanten Ausdruck finden würden. Und dieser ist, das stellen die geschilderten Konstellationen unter Beweis, der Austausch von Briefen", heißt es in der Einleitung. Anhand solcher Briefwechsel geht es um die Verbindungen zwischen Hölderlin und Schiller, Goethe und Eckermann, Marx und Engels, Adorno und Kracauer, Benjamin und Brecht, Arendt und Scholem, Jaspers und Heidegger beziehungsweise Arendt, Sartre und Camus, Schmitt und Jünger sowie um das Verhältnis von Freundschaft und Beruf bei Freud. Der Leser dankt den Herausgebern für eine glänzende Idee. ("Prekäre Freundschaften". Über geistige Nähe und Distanz. Herausgegeben von Thomas Jung und Stefan Müller-Doohm. Wilhelm Fink Verlag, München 2011. 203 S., br., 26,90 [Euro].)
gey
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Prominente Freundschaftsverhältnisse vom achtzehnten bis zur Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts untersucht ein von Stefan Müller-Doohm und Thomas Jung herausgegebener Sammelband. Elf Kapitel geben in konzentrierter Form Aufschluss über, wie es im Titel heißt, Nähe und Distanz prekärer Freundschaften und sind jedes für sich ein geistesgeschichtliches Dokument von hohem Unterhaltungswert. "Von Freundschaften, die naturgemäß etwas Prozesshaftes sind, wüssten wir nichts, wenn sie nicht ihren signifikanten Ausdruck finden würden. Und dieser ist, das stellen die geschilderten Konstellationen unter Beweis, der Austausch von Briefen", heißt es in der Einleitung. Anhand solcher Briefwechsel geht es um die Verbindungen zwischen Hölderlin und Schiller, Goethe und Eckermann, Marx und Engels, Adorno und Kracauer, Benjamin und Brecht, Arendt und Scholem, Jaspers und Heidegger beziehungsweise Arendt, Sartre und Camus, Schmitt und Jünger sowie um das Verhältnis von Freundschaft und Beruf bei Freud. Der Leser dankt den Herausgebern für eine glänzende Idee. ("Prekäre Freundschaften". Über geistige Nähe und Distanz. Herausgegeben von Thomas Jung und Stefan Müller-Doohm. Wilhelm Fink Verlag, München 2011. 203 S., br., 26,90 [Euro].)
gey
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main