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Sebastian Riemer beschäftigt sich in seiner Serie Press Paintings mit dem Altpapier der Pressebildwirtschaft des letzten Jahrhunderts. In zahlreichen Bildern analysiert er ihre aus heutiger Sicht primitive händische Bearbeitung. Es werden Fragen über die Körperlichkeiten der Jahrzehnte alten Bildträger sowie der abgebildeten Personen aufgeworfen. Es wirkt grotesk, drastisch oder gar gewaltsam, wenn sich zeigt, wie sie im Motiv beschnitten, geformt, 'verschönert' werden, und zugleich ein öffentliches scheinwahrhaftiges Bildgedächtnis konstruiert wird. Die minutiösen medienarchäologischen…mehr

Produktbeschreibung
Sebastian Riemer beschäftigt sich in seiner Serie Press Paintings mit dem Altpapier der Pressebildwirtschaft des letzten Jahrhunderts. In zahlreichen Bildern analysiert er ihre aus heutiger Sicht primitive händische Bearbeitung. Es werden Fragen über die Körperlichkeiten der Jahrzehnte alten Bildträger sowie der abgebildeten Personen aufgeworfen. Es wirkt grotesk, drastisch oder gar gewaltsam, wenn sich zeigt, wie sie im Motiv beschnitten, geformt, 'verschönert' werden, und zugleich ein öffentliches scheinwahrhaftiges Bildgedächtnis konstruiert wird. Die minutiösen medienarchäologischen Aneignungen in Schwarz-Weiß lenken den Blick sowohl auf das Versprechen ihrer Bilder nach Echtheit als auch auf die verblüffend malerische Qualität von Retuschefarbe. So verschwimmt in diesen seit 2013 entstandenen Arbeiten die Grenze zwischen Fotografie und Malerei, dem Dokumentarischen und seinem Antonym. Sebastian Riemer, geb. 1982 in Oberhausen, lebt und arbeitet in Düsseldorf. Er studierte ander Kunstakademie Düsseldorf bei Christopher Williams und Thomas Ruff.--Sebastian Riemer's Press Paintings series looks at the waste paper produced in the last century by the press photo industry. He examines numerous images, analysing the manual work that went into editing them, a primitive process from today's perspective. This throws up questions about the material nature of the decades-old image supports and the physicality of the people depicted. The motifs are cropped, styled, and "beautified", a practice that seems grotesque, radical, and even violent when it becomes evident how this also constructs an illusory image in the public memory. The meticulous black-and-white appropriations are an act of media archaeology, directing our attention to the images' promise of authenticity and to the striking painterly quality of the retouched colour. The works, produced in the period since 2013, blur the boundary between photography and painting, between the documentary and its opposite. Sebastian Riemer, geb. 1982 in Oberhausen, lives and works in Düsseldorf. He studied at Kunstakademie Düsseldorf under Christopher Williams and Thomas Ruff.