Presseorgane ähneln Unternehmen, die einer doppelten demokratischen und wirtschaftlichen Logik unterworfen sind. Denn auch wenn sie sich als Wachhunde der Demokratie aufstellen wollen, versuchen sie in erster Linie, eine Rentabilität zu erreichen, die es ihnen ermöglicht, die mit der Informationsproduktion verbundenen Kosten zu tragen oder sogar in andere verwandte Bereiche zu investieren. Die Liberalisierung des Sektors hat jedoch zu einem Wildwuchs geführt, der die wirtschaftliche Gesundheit der Medien schwächt. Die Prekarität im journalistischen Sektor lässt sich in der Regel durch exogene Faktoren (schwierige Wirtschaftslage) und endogene Ordnungsfaktoren (mangelnde Ethik bei den Fachleuten) erklären. Sie ist ein zweischneidiges Schwert, da sie einerseits die Ausübung des Berufs sehr schwierig macht; was wiederum zu einigen unorthodoxen Überlebensstrategien führt. Letztendlich ist die Qualität der Informationen bedroht, was die Veröffentlichung von Falschmeldungen, Dilettantismus und sogar die Scheidung zwischen der Presse und der Öffentlichkeit zur Folge hat.