Viele junge Frauen machen den Fehler, sich selbst und ihr Glück allein über Äußerlichkeiten zu definieren. Auch bei die beiden Autorinnen Nena Schink (*1992, Journalistin) und Vivien Wulf (*1994, Schauspielerin) verhielt es sich so. Seit dem Kindergarten wurde ihnen als Mädchen vermittelt, schön zu
sein und auf ihr Aussehen zu achten. Das Ziel war Makellosigkeit, die sie dann später auf Instagram…mehrViele junge Frauen machen den Fehler, sich selbst und ihr Glück allein über Äußerlichkeiten zu definieren. Auch bei die beiden Autorinnen Nena Schink (*1992, Journalistin) und Vivien Wulf (*1994, Schauspielerin) verhielt es sich so. Seit dem Kindergarten wurde ihnen als Mädchen vermittelt, schön zu sein und auf ihr Aussehen zu achten. Das Ziel war Makellosigkeit, die sie dann später auf Instagram ausgiebig inszenierten. Heute, 2021, sind beide Frauen zwar immer noch auf Instagram aktiv, aber sie machen ihr (Lebens-)Glück nicht mehr von dieser "Scheinwelt" und dem Schönheitsdiktat der Medien abhängig. Ihre Werte haben sich verschoben. Individualität und Klugheit sind nun wichtiger als Perfektion.
Mit ihrem Buch wollen die Autorinnen der sog. Generation Filter positive Überzeugungsarbeit bei Frauen leisten. Dazu führen sie im ersten Kapitel Beispiele von perfekten jungen Frauen an, die trotz Schönheit unglücklich sind und mehr als nur ein "schönes Anhängsel" sein wollen. Wiederrum wollen viele Männer keine starken Frauen an ihrer Seite, die gar noch klüger als sie selbst sind und Karriere machen wollen. Die alten Rollenbilder sind noch längst nicht aus allen Köpfen verschwunden, denn dazu braucht es Zeit und mutige Frauen als Vorbilder. Doch können wir glücklich werden, wenn wir unser Glück nur über Äußerlichkeiten oder andere definieren? Ich denke nein und unterstütze die positive Message des Buchs, das von Frauen mehr Natürlichkeit und Selbstbewusstsein bzw. Selbstliebe einfordert.
Mit den verschiedenen Ausprägungen von Glück und dem individuellen (Glücks-)Weg beschäftigen sich die anschließenden Kapitel. Um glücklich zu werden, sei es unumgänglich, sich um sich selbst zu kümmern und Negatives loszulassen. Pretty Happy ist damit jeder, der seine Träume verwirklicht und sich dabei wenig um gängige Schönheitsideale und Statussymbole schert. Wer mit sich im Reinen ist, der strahlt das auch aus, so meine Erfahrung.
Ich habe das vorliegende Buch mit Interesse gelesen. Die pointiert geschriebenen Geschichten waren allesamt spannend und aufschlussreich. Etwas Probleme hatte ich allerdings damit, die persönlichen Beiträge von Schink und Wulf auseinanderzuhalten, da entsprechende Hinweise bei den Überschriften und Kapiteln fehlten. Auch bin ich mir hinsichtlich der Glaubwürdigkeit des Textes etwas unsicher, wenn sich beide Autorinnen weiterhin makellos auf Instagram zeigen. Nichtsdestotrotz ist "Pretty Happy" ein wirklich flüssig zu lesendes Buch, das sich kritisch mit den Themen Perfektion und Glück beschäftigt. Letztendlich ist jeder selbst für sein Glück verantwortlich und muss sich entscheiden, ob er selbst- oder fremdbestimmt leben/glücklich sein möchte.