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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Unter den zahlreichen Beiträgen in diesem Band hebt Rainer Blasius besonders die von Johannes Rau, Richard von Weizsäcker, Marion Gräfin Dönhoff und Helmut Schmidt hervor. Während Rau in Sachen Preußen Schwarz-Weiß-Malerei beklagt und für ein differenziertes Betrachten eintritt, so beschäftigen sich von Weizsäcker und Gräfin Dönhoff mehr mit der Tatsache, dass in sich in Hitlers Umfeld kaum Preußen befunden haben, wohl aber unter denen, die Widerstand gegen Hitler geleistet hätten. Angesichts dieser "Preußen-Begeisterung" begrüßt der Rezensent ausdrücklich den etwas distanzierteren Beitrag Helmut Schmidts, der die Ansicht vertritt, preußische Tugenden habe es durchaus auch in anderen Gegenden Deutschlands und Europas gegeben. Besonders gut scheinen dem Rezensenten darüber hinaus auch Schmidt Gedanken über die sich besonders in den sechziger Jahren wandelnde Haltung zu Begriffen wie "Pflicht und Pflichtbewusstsein, Verantwortung und Verantwortungsbewusstsein" zu gefallen. Schmidt warne davor, 'die eigene Geschichte einseitig zu beschönigen'. Und wenn der Altbundeskanzler dann noch für eine breitere historische Bildung eintritt, kann ihm eigentlich keiner mehr widersprechen, findet Blasius.