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Goethes »Römische Elegien«, die 1795 in einer gekürzten Fassung in Schillers »Horen« erschienen sind, sollten erst 180 Jahre nach ihrer Entstehung in ihrer Gesamtheit veröffentlicht werden. Zuvor hatte man versucht, Goethes literarische Auseinandersetzung mit dem ithyphallischen Gott Priapus von der Rezeption fern zu halten. Dabei entwickelt die Gedichtsammlung jedoch eine Poetologie, in welcher Priapus eine Schlüsselstellung zukommt. Der derbe Fruchtbarkeitsgott wird zur Voraussetzung für eine erotische Dichtung gemacht, die sich Winckelmanns Diktum der »Nachahmung der Alten« verschrieben hat…mehr

Produktbeschreibung
Goethes »Römische Elegien«, die 1795 in einer gekürzten Fassung in Schillers »Horen« erschienen sind, sollten erst 180 Jahre nach ihrer Entstehung in ihrer Gesamtheit veröffentlicht werden. Zuvor hatte man versucht, Goethes literarische Auseinandersetzung mit dem ithyphallischen Gott Priapus von der Rezeption fern zu halten. Dabei entwickelt die Gedichtsammlung jedoch eine Poetologie, in welcher Priapus eine Schlüsselstellung zukommt. Der derbe Fruchtbarkeitsgott wird zur Voraussetzung für eine erotische Dichtung gemacht, die sich Winckelmanns Diktum der »Nachahmung der Alten« verschrieben hat und nach der »edlen Einfalt und stillen Größe« im sinnlichen Erlebnis sucht. Die »Römischen Elegien« erproben die poetologische Darstellung der wechselseitigen Beziehung zwischen dem weiblichen Naturkörper und seiner Übertragung in einen Kunstkörper. Am Beginn der Weimarer Klassik legt Goethe damit einen Gedichtzyklus vor, in dem er die zeitgenössische Kunstdebatte um den Pygmalion-Mythos mit der antiken priapeischen Motivik verbindet. Beide Figuren, Priapus und Pygmalion, sind an der Schwelle zwischen Natur und Kunst anzusiedeln und im Künstler als Schöpfer sind sie vereint wiederzufinden.
Autorenporträt
Reuter, Tim§geb. 1979 in Luxemburg, Literaturwissenschaftler M.A., studierte Germanistik und Anglistik an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seit 2007 promoviert er über Thomas Bernhard im Rahmen einer Cotutelle am Lehrstuhl von Prof. Dr. Oliver Jahraus an der LMU sowie am Lehrstuhl von Prof. Dr. Georg Mein an der Universität Luxemburg.