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Warum soll uns interessieren, was uns eigentlich nichts angeht? Woher kommt das zunehmende Interesse an der Privatsphäre? Künstlerische Praktiken der 1990er Jahre bewegen sich in diesem Spannungsfeld, wenn sie private Lebenserfahrungen »aufrichtig« wiedergeben oder gar »live« vorführen: So fotografierte Wolfgang Tillmans ab 1990 Intimszenen seines Freundeskreises, Félix González-Torres zeigte 1992 in New York Werbetafeln mit der Großaufnahme seines Bettes und Elke Krystufek masturbierte 1994 in der Kunsthalle Wien. Vor dem Hintergrund der aktuellen theoretischen Rekonzeptualisierung des…mehr

Produktbeschreibung
Warum soll uns interessieren, was uns eigentlich nichts angeht? Woher kommt das zunehmende Interesse an der Privatsphäre? Künstlerische Praktiken der 1990er Jahre bewegen sich in diesem Spannungsfeld, wenn sie private Lebenserfahrungen »aufrichtig« wiedergeben oder gar »live« vorführen: So fotografierte Wolfgang Tillmans ab 1990 Intimszenen seines Freundeskreises, Félix González-Torres zeigte 1992 in New York Werbetafeln mit der Großaufnahme seines Bettes und Elke Krystufek masturbierte 1994 in der Kunsthalle Wien. Vor dem Hintergrund der aktuellen theoretischen Rekonzeptualisierung des »Privaten«, welche dessen mobile Trennlinie zum Öffentlichen erörtert, untersucht Elena Zanichelli künstlerische Praktiken der Visualisierung jenes Feldes, das eigentlich verborgen bleiben müsste und das Autonomie und Freiheit zugleich verspricht und reguliert.

Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Autorenporträt
Elena Zanichelli ist im Wintersemester 2015/16 Mariann-Steegmann-Vertretungsprofessorin an der Universität Bremen. Sie unterrichtete an verschiedenen Akademien und Hochschulen (Humboldt-Universität zu Berlin, Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg, Universität der Künste Berlin) und war an verschiedenen Ausstellungen beteiligt, u.a. als Mitarbeiterin der »documenta 12« (Kassel 2007). Studium der Kunstgeschichte in Parma, Bonn und Zürich. Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Stiftung Palazzo Magnani in Reggio Emilia, wo sie zuletzt »Women in Fluxus and Other Experimental Tales« (2012/2013) kuratierte. Zahlreiche Veröffentlichungen zur zeitgenössischen Kunst seit der Neoavantgarde und (feministischer) Repräsentationskritik in Ausstellungskatalogen und Kunstzeitschriften.
Rezensionen
»Ein schönes und notwendiges Buch, bleibt das Private doch politisch.« Zitty, 15 (2017) Besprochen in: www.portalkunstgeschichte.de, 24.09.2015, Andrea Richter
Besprochen in:

www.portalkunstgeschichte.de, 24.09.2015, Andrea Richter