Die Digitalisierung ist mit ihren Auswirkungen auf Mensch und Gesellschaft das privatheitsrelevante Thema der vergangenen Jahre. Prozesse der Digitalisierung führen zu Schwierigkeiten des Schutzes von privaten Informationen und ziehen Forderungen nach technischen Maßnahmen oder einer rechtlichen Regulierung nach sich. Dabei scheinen Digitalisierungsprozesse das Potenzial zu besitzen, ethische Grenzziehungen zu verändern und in Fragen der Subjektkonstitution hineinzuspielen. Die in diesem interdisziplinären Band versammelten Fachbeiträge nehmen aus philosophischer, medien- und kulturwissenschaftlicher sowie juristischer Perspektive privatheitsrelevante Problemfelder der Digitalisierung in den Blick. Dazu gehören Fragen hinsichtlich informationeller Privatheit, Vertrauen und Verantwortung in digitalen Kontexten, Beiträge zu Freundschaften und Beziehungsgestaltung im Internet, Scoring-Systemen oder Nudging sowie Perspektiven der Roboterethik und Technikphilosophie.
»Der Sammelband bietet eine Tour d'horizon durch die unterschiedlichen Konfliktfelder, die sich aufgrund der zunehmenden Digitalisierung für den Schutz der Privatheit ergeben. Der Bogen ist von ethischen und philosophischen über soziologische bis hin zu grundlegenden verfassungsrechtlichen Fragen gespannt. Dabei ergeben sich für den versicherungswissenschaftlich interessierten Leser zahlreiche Bezugspunkte zu fachspezifischen Fragen.« Prof. Dr. Christian Armbrüster, in: Zeitschrift für die gesamte Versicherungswissenschaft, Bd. 108, Heft 2/2019 »Mit dem vorliegenden Band haben die Autor_innen des Passauer DFG-Graduiertenkollegs 'Privatheit und Digitalisierung' einen beeindruckenden Beitrag zum Verständnis von Privatheit in digitalen Gesellschaften geleistet. Er bietet eine intelligente Fortschreibung des Privatheitsdiskurses, indem er ihn in grundlegende Überlegungen zu Digitalisierung und Digitalität einbettet und eine ganzheitliche, interdisziplinäre Perspektive bemüht.« Jonas Bedford-Strohm, in: Communicatio Socialis, 3/2018