Peter Pfankuch: ein sogenannter halb-jüdischer Junge im Nationalsozialismus. Als Teenager schreibt er über die gesamte Kriegszeit von 1939 bis 1945 Tagebuch - eine einmalige zeithistorische Quelle, die in diesem Buch erstmals ausgewertet wird. Pfankuch dokumentiert sein Leben in Berlin, während Nationalsozialismus und Krieg zunehmend seinen Alltag bestimmen. Die Familie lebt nahe am Abgrund: Der Vater verliert die Arbeit, die Mutter fürchtet die Deportation, er selbst erhält Schulverbot. Einige Verwandte und Freunde flüchten oder werden deportiert. Bomben fallen. Sorgen, Not und Angst werden immer mehr zur Normalität. Diese Tagebücher sind nicht vergleichbar mit denen der Anne Frank; Pfankuch ist nicht das männliche Pendant zu ihr. Dennoch gibt es Parallelen, dennoch schreibt hier ein junger Mensch im Verborgenen seine Alltagsbeobachtungen über eine ihm feindliche Welt auf. In dieser Situation lernt er den Architekten Hans Scharoun kennen, für den er im Krieg arbeiten kann. PeterPfankuch wird später selbst ein wichtiger Architekt im West-Berlin der Nachkriegszeit. Autorin ist die Tochter Pfankuchs, die als Historikerin und Tochter sich auf eine Spurensuche nach ihrem Vater begibt.