Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Germanistisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Lieder Neidharts zählen zu der am reichsten überlieferten Lyrik des Mittelalters. Die Lieder sind in 25 Handschriften überliefert. Ihre Entstehung Handschriften erstreckt sich über einen Zeitraum vom 13. bis zum 16. Jahrhundert. Den Kern der Überlieferung bilden die Pergamenthandschriften aus dem Ende des 13. Jahrhunderts bis zum Anfang des 14. Jahrhunderts, mit den Siglen R, A, B, C und die späteren Papierhandschriften c, d, f, w aus dem 15. Jahrhundert.Um eine relativ nahe Autorfassung zu erhalten, betrachtet man zumeist die Riedegger Handschrift R als Grundlage einer Untersuchung. Denn man geht davon aus, dass der Autor Neidhart etwa um 1240 verstorben sei. Der Grundsatz einer stichhaltigen Untersuchung lautet hierbei, sich zeitlich einer möglichst autornahen Fassung der Lieder anzunähern. Denn eine Fassung die näher an den Lebensdaten des Autors liegt, ist aussagekräftiger als eine der späteren Fassungen, die möglicherweise nicht nur einem sprachlichen, sondern auch einem inhaltlichen Wandel unterlagen.Dennoch bildet die Riedegger Handschrift R kein geschlossenes vre Neidharts, wie es zunächst erscheinen mag. Zahlreiche Lieder sind lückenhaft oder nur in anderen Handschriften überliefert. Es existiert vielmehr eine weit verzweigte Überlieferung, die sowohl als Gesamtwerk als auch in ihren einzelnen Texten inkongruent ist.Weit über die Lebenszeit Neidharts hinaus lässt sich feststellen, dass dieser einen so hohen Bekanntheitsgrad genoss, dass es eine Menge von Nachahmern seines Stils gab. Die Rede ist in diesem Zusammenhang von den sogenannten Pseudoneidharten. Auf diese Weise entsteht ein Werk, das über den empirischen Autor hinausreicht.
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