Als im Laufe des deutschen Vereinigungsprozesses offenbar wurde, wie tief der Graben zwischen den Deutschen »hüben« und »drüben« schon geworden war, ist es für die Gesellschaft für Deutschlandforschung nur folgerichtig gewesen, die Jahrestagung 1992 im »Roten Rathaus« zu Berlin den »Problemen des Zusammenwachsens im wiedervereinigten Deutschland« zu widmen. Es war auch selbstverständlich, diesen Versuch einer Aufarbeitung der Probleme des Wiedervereinigungsprozesses in gemeinsamer Anstrengung von Referenten aus den alten und den neuen Bundesländern zu unternehmen: Hans-Joachim Maaz (Halle/S.) und Ernst Plaum (Eichstätt) erörterten die »sozialpsychologischen Schwierigkeiten« der deutschen Vereinigung; der gebürtige Dresdner Jürgen Engert (Berlin) berichtete über Erfahrungen, die von ihm und seinen Kollegen im Rahmen des Fernsehmagazins »Kontraste« seit Anfang der 80er Jahre mit der »deutschen Problematik« gemacht wurden; Joachim Gauck (Berlin) leuchtete die moralischen und politischen Dimensionen des »Stasi-Problems« aus; Günter Rexrodt (Berlin), damals noch bei der Treuhandanstalt tätig, erläuterte deren Aufgaben und Arbeitsweise; Johann Hahlen (Bonn) beschäftigte sich mit der Forderung nach einer Verfassungsreform im Rahmen des deutschen Wiedervereinigungsprozesses; und schließlich ließ Tino-Antoni Schwierzina (Berlin) das gespannt lauschende Auditorium an seinen tagespolitischen Erfahrungen eines Ost-Berliner Sozialdemokraten teilhaben. Mit der Veröffentlichung dieses Tagungsbandes verbinden die Herausgeber die Hoffnung, ein wenig zum besseren Verständnis der Deutschen untereinander beitragen zu können.
Aus dem Vorwort der Herausgeber
Aus dem Vorwort der Herausgeber