Diplomarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich BWL - Controlling, Note: 2, FernUniversität Hagen (Wirtschaftswissenschaften), Veranstaltung: BWL, Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Einleitung:
Das gesamte Bankensystem sieht sich heute zunehmend einem verschärften Wettbewerbsdruck sowie einer wachsenden Komplexität und Internationalisierung der Märkte gegenüber. In dieser Situation wird ein modernes Controlling, welches eine ertragsorientierte Banksteuerung ermöglicht, unverzichtbar. Die Funktionsfähigkeit des Controlling hängt dabei wesentlich von den verwendeten Kalkulationsverfahren und -instrumenten ab.
Eine zentrale Bedeutung nimmt die Beantwortung der Frage nach der Entstehung und Zurechnung des Periodenergebnisses der Bank ein. Nur wenn ermittelt wird, wo bzw. womit das Ergebnis der Bank erzielt wurde, kann das Controlling weitere Impulse zur Steuerung der Ertragslage der Bank geben.
Das Kalkulationsinstrumentarium muß also in der Lage sein, Auskunft darüber zu geben, welchen Beitrag ein einzelnes Bankprodukt zum Gesamtbankergebnis leistet. Wesentlich ist hierbei, daß eine Grenznutzenbetrachtung stattfindet. Jedem Einzelprodukt muß genau der Ergebnisbeitrag zugerechnet werden können, der für die Bank durch den Abschluß des Geschäftes zusätzlich entsteht.
Eine Möglichkeit der produktbezogenen Erfolgskontrolle bietet die Marktzinsmethode (MZM). Sie wurde Ende der 70er Jahre durch die Beratungsfirma McKinsey & Comp., Inc. im deutschen Bankensektor, zunächst im Rahmen eines Pilotprojekts bei der Westdeutschen Landesbank eingeführt und seitdem in Wissenschaft und Praxis ständig weiterentwickelt, so daß die MZM heute als fest etabliertes, wenn auch nicht ausschließliches Instrument für die Steuerung des Zinsgeschäftes angesehen werden kann.
Gang der Untersuchung:
Ziel dieser Untersuchung ist es, herauszuarbeiten, ob und ggf. wie Banken den Erfolg ihrer Produkte unter Zuhilfenahme der MZM unmittelbar nach Abschluß des einzelnen Geschäfts messen und analysieren können. Zu diesem Zwecke wird in Kapitel 2 zunächst beschrieben, welche Anforderungen eine auf das einzelne Produkt einer Bank bezogene Erfolgskontrolle zu erfüllen hat und wie sich diese Erfolgskontrolle in das Gesamtsystem der internen Bankkalkulation einfügt.
Anschließend ist zu fragen, welche Methode unter Beachtung der formulierten Anforderungen am ehesten für eine adäquate Erfolgszurechnung geeignet ist. Dabei werden in Kapitel 3 zunächst die traditionellen Verfahren sowie im Anschluß daran in Kapitel 4 die MZM betrachtet. Wie als Ergebnis der Kritik an den traditionellen Verfahren zu zeigen sein wird, kann von den zur Verfügung stehenden Konzepten und unter Beachtung der herausgearbeiteten Anforderungen allein der MZM im Hinblick auf eine produktbezogene Erfolgskontrolle bei Banken weitere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Nach einer Erläuterung der Prämissen und finanzierungstheoretischen Grundlagen schließt sich in Abschnitt 4.1 eine Darstellung des Grundmodells der MZM an. Diese endet mit einer Einbeziehung schwankender Zinssätze und gespaltener Geld- und Kapitalmarktsätze in das Modell.
Die Trennlinie zwischen Grundmodell und Modellerweiterungen wurde mehr oder weniger willkürlich gezogen, da auch die in der Literatur geführte wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesem Thema eine einheitliche Terminologie und Abgrenzung verwendeter Begriffe, wie Grundkonzept, Margenkonzept, Barwertmodell usw. weitgehend vermissen läßt.
In Abschnitt 4.2 werden verschiedene Prämissen des Grundmodells aufgehoben, um zu analysieren, inwieweit erweiterte Modelle der MZM bei unsicheren Zahlungsreihen, für Produkte mit unterschiedlicher Laufzeit und Tilgungsstruktur sowie unter Einbeziehung des Zinsänderungsrisikos anwendbar sind. Insbesondere wird das sog. Barwertkonzept als ein sich vom Grundmodell hinsichtlich der zeitlichen Abbildung des Erfolgsbeitrags unte...
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Das gesamte Bankensystem sieht sich heute zunehmend einem verschärften Wettbewerbsdruck sowie einer wachsenden Komplexität und Internationalisierung der Märkte gegenüber. In dieser Situation wird ein modernes Controlling, welches eine ertragsorientierte Banksteuerung ermöglicht, unverzichtbar. Die Funktionsfähigkeit des Controlling hängt dabei wesentlich von den verwendeten Kalkulationsverfahren und -instrumenten ab.
Eine zentrale Bedeutung nimmt die Beantwortung der Frage nach der Entstehung und Zurechnung des Periodenergebnisses der Bank ein. Nur wenn ermittelt wird, wo bzw. womit das Ergebnis der Bank erzielt wurde, kann das Controlling weitere Impulse zur Steuerung der Ertragslage der Bank geben.
Das Kalkulationsinstrumentarium muß also in der Lage sein, Auskunft darüber zu geben, welchen Beitrag ein einzelnes Bankprodukt zum Gesamtbankergebnis leistet. Wesentlich ist hierbei, daß eine Grenznutzenbetrachtung stattfindet. Jedem Einzelprodukt muß genau der Ergebnisbeitrag zugerechnet werden können, der für die Bank durch den Abschluß des Geschäftes zusätzlich entsteht.
Eine Möglichkeit der produktbezogenen Erfolgskontrolle bietet die Marktzinsmethode (MZM). Sie wurde Ende der 70er Jahre durch die Beratungsfirma McKinsey & Comp., Inc. im deutschen Bankensektor, zunächst im Rahmen eines Pilotprojekts bei der Westdeutschen Landesbank eingeführt und seitdem in Wissenschaft und Praxis ständig weiterentwickelt, so daß die MZM heute als fest etabliertes, wenn auch nicht ausschließliches Instrument für die Steuerung des Zinsgeschäftes angesehen werden kann.
Gang der Untersuchung:
Ziel dieser Untersuchung ist es, herauszuarbeiten, ob und ggf. wie Banken den Erfolg ihrer Produkte unter Zuhilfenahme der MZM unmittelbar nach Abschluß des einzelnen Geschäfts messen und analysieren können. Zu diesem Zwecke wird in Kapitel 2 zunächst beschrieben, welche Anforderungen eine auf das einzelne Produkt einer Bank bezogene Erfolgskontrolle zu erfüllen hat und wie sich diese Erfolgskontrolle in das Gesamtsystem der internen Bankkalkulation einfügt.
Anschließend ist zu fragen, welche Methode unter Beachtung der formulierten Anforderungen am ehesten für eine adäquate Erfolgszurechnung geeignet ist. Dabei werden in Kapitel 3 zunächst die traditionellen Verfahren sowie im Anschluß daran in Kapitel 4 die MZM betrachtet. Wie als Ergebnis der Kritik an den traditionellen Verfahren zu zeigen sein wird, kann von den zur Verfügung stehenden Konzepten und unter Beachtung der herausgearbeiteten Anforderungen allein der MZM im Hinblick auf eine produktbezogene Erfolgskontrolle bei Banken weitere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Nach einer Erläuterung der Prämissen und finanzierungstheoretischen Grundlagen schließt sich in Abschnitt 4.1 eine Darstellung des Grundmodells der MZM an. Diese endet mit einer Einbeziehung schwankender Zinssätze und gespaltener Geld- und Kapitalmarktsätze in das Modell.
Die Trennlinie zwischen Grundmodell und Modellerweiterungen wurde mehr oder weniger willkürlich gezogen, da auch die in der Literatur geführte wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesem Thema eine einheitliche Terminologie und Abgrenzung verwendeter Begriffe, wie Grundkonzept, Margenkonzept, Barwertmodell usw. weitgehend vermissen läßt.
In Abschnitt 4.2 werden verschiedene Prämissen des Grundmodells aufgehoben, um zu analysieren, inwieweit erweiterte Modelle der MZM bei unsicheren Zahlungsreihen, für Produkte mit unterschiedlicher Laufzeit und Tilgungsstruktur sowie unter Einbeziehung des Zinsänderungsrisikos anwendbar sind. Insbesondere wird das sog. Barwertkonzept als ein sich vom Grundmodell hinsichtlich der zeitlichen Abbildung des Erfolgsbeitrags unte...
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