Unter welchen Bedingungen sind Produktivgenossenschaften stabil und fortschrittsfähig? Welche Instrumente können zu dieser Stabilität und Fortschrittsfähigkeit beitragen? Diesen Fragen geht Flieger in der Untersuchung eines der größten und erfolgreichsten, demokratisch strukturierten Unternehmen der Bundesrepublik nach. Er gibt damit einen tiefen Einblick in die speziellen genossenschaftlichen Ausprägungen und Probleme dieses Unternehmenstyps. Ein Hauptproblem für die Stabilität der produktivgenossenschaftlichen Struktur besteht in den unterschiedlichen Werten der Mitarbeiter und in der Generationenproblematik. Sie erschweren die Entscheidungsfindung, das Austragen von Konflikten und die Kommunikation. Probleme dieser Art gibt es in den meisten produktivgenossenschaftlichen Unternehmen. Einen Lösungsweg sieht Flieger in der Entwicklung und Umsetzung von Corporate-Identity-Strategien sowie in der Institutionalisierung dauerhafter Lernprozesse. Diese tragen dazu bei, gemeinsame Werte und die grundlegenden Fähigkeiten der Mitarbeiter und Mitabeiterinnen besser auszubilden. Langfristig kann so der wirtschaftliche Erfolg wie auch die genossenschaftliche Struktur gesichert werden. Inhalt: I.Theorie und Praxis produktivgenossenschaftlicher Unternehmen: 1. Charakteristika von Produktivgenossenschaften 2. Geschichte produktivgenossenschaftlicher Unternehmen 3. Aktuelle Erscheinungsformen produktivgenossenschaftlicher Unternehmen 4. Marktbedingungen als Prognosehilfe 5. Das Oppenheimersche Transformationsgesetz 6. Kritische Betrachtungen des Transformationsgesetzes II. Fallstudie über ein Mitarbeiterunternehmen: 1. Das Softwarehaus PSI: ein Unternehmensporträt 2. Produktivgenossenschaftliche Merkmale der PSI 3. Inhalte und Prozesse grundlegender Förderungsaufgaben 4. Wertedissens als Spannungsbogen innerbetrieblicher Veränderungsprozesse 5. Die Generationsproblematik: Hintergrund und Auslöser möglicher Tranformation 6. Wachstum ohne Transformation? - Ein zehnjähriger Entwicklungsprozeß 7. Das Problem einer antigenossenschaftlichen Wirkungsspirale III. Auf der Suche nach der fortschrittsfähigen Stabilität: 1. Entwicklung der Organisations-persönlichkeit für eine dauerhafte genossenschaftliche Identität 2. Selbsttragende genossenschaftliche Kompetenz als Entwicklungsaufgabe 3. Von der Genossenschaft als Struktur zur Genossenschaft als Lernsprozeß