Alle Jahre wieder zelebriert Pål Andersen, Professor für Literatur, mit großem Vergnügen und "kindlicher Einfalt" die Heilige Nacht. Er kleidet sich festlich, kocht das traditionelle Weihnachtsessen, um dann alleine zu speisen. Ein erwachsener Mann Mitte fünfzig mit einem intakten kindlichen Gemüt. Er erfreut sich an den erleuchteten Fenstern seiner Nachbarn, die sich alle zum selben Ritual um den Weihnachtsbaum versammeln. Die stille Nacht des Professor Andersen findet ein abruptes Ende, als er im Fenster gegenüber den Mord an einer jungen Frau beobachtet."Professor Andersens Nacht" beginnt als klassischer Kriminalroman ... Dag Solstad lockt seinen Leser in die finstersten Winkel der menschlichen Seele.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Nicht jeder Mord macht aus einem Buch gleich einen Krimi, so die vergnügte Rezensentin Kristina Maidt-Zinke. So etwa hier: Der sein rituelles Weihnachten feiernde Professor Andersen steht besinnlich am Fenster, als er zum Zeuge eines Mordes in einer gegenüberliegenden Wohnung wird. Der "innere Diskurs", den diese Beobachtung im Professor lostritt, hat die Rezensentin regelrecht fasziniert. Schnell werde klar, dass die Polizei unbenachrichtigt bleiben werde. Stattdessen befalle den Professor das plötzliche Bewusstsein seines immerwährenden Angepasstseins sowie die unglückliche Erkenntnis, "in einer 'kümmerlichen Zeit' zu existieren". Auch die sozialen Verpflichtungen der Weihnachtszeit, berichtet die Rezensentin weiter, machen des Professors "Missvergnügen" nur noch schlimmer und lösen einen regelrechten "misanthropischen Schub" aus, von dem er selbst nicht ausgenommen ist: Es lauert die Erkenntnis, dass seine Spezialisierung auf Ibsen reine karrieristische Berechnung war. All das, so das werbende Fazit der Rezensentin, vollbringt Dag Solstad mit einer "skandinavischen Langsamkeit und Gründlichkeit, an die man sich erst gewöhnen muss, hinter der dann aber viel rhetorische Eleganz und abgründiger Witz" zum Vorschein kommen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Dag Solstad gilt vielen Norwegern als größter Literat im Land.«
Matthias Hannemann, Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Der norwegische Romancier gehört zu den ganz Großen seines Landes. ... Dass auch deutschsprachige Leser:innen einen Zugang zu diesem außergewöhnlichen Romankosmos erhalten, dafür sorgt seit 2004 der Zürcher Dörlemann Verlag mit seiner verdienstvollen Solstad-Reihe, die von Ina Kronenberger übersetzt wird.«
Katrin Hillgruber, Der Tagesspiegel
»Professor Andersens Nacht ist kein klassischer Kriminalroman. Es ist vielmehr die Geschichte eines Mannes, den die heimliche Komplizenschaft mit einem Mörder zu den Nachtseiten des eigenen Lebens führt. Zugleich ist es auch eine elegante Satire auf das satte Leben bürgerlicher Intellektueller, deren letzter Impuls von Rebellentum sich darin erschöpft, ins Theater zu gehen.«
Silja Ukena, KulturSpiegel
»Der Norweger Dag Solstad leuchtet die hintersten Winkel der menschlichen Seele aus und ist wie ein Philosoph dem Existenziellen auf der Spur. Im zweiten auf deutsch erschienenen Roman Professor Andersens Nacht findet die Weihnachtsfeier des kauzigen Protagonisten ein abruptes Ende, als dieser im Fenster gegenüber den Mord an einer jungen Frau beobachtet. Von diesem Moment an kommt der Literaturprofessor nicht mehr vom Mörder los. Die Kunst versagt als Trostspenderin, und der Held schlittert in eine existenzielle Krise.«
52 Beste Bücher, Radio SRF2
»In gedrechselten, mitunter koketten, doch stets eleganten Sätzen modifiziert Solstad immer wieder das Gesagte und schafft so jene abwägende, leicht ironische Distanz zu den geäußerten Gedanken und Erwägungen, die das Markenzeichen seiner Prosa ist und die Lektüre zum Genuss macht.«
Aldo Keel, Neue Zürcher Zeitung
Matthias Hannemann, Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Der norwegische Romancier gehört zu den ganz Großen seines Landes. ... Dass auch deutschsprachige Leser:innen einen Zugang zu diesem außergewöhnlichen Romankosmos erhalten, dafür sorgt seit 2004 der Zürcher Dörlemann Verlag mit seiner verdienstvollen Solstad-Reihe, die von Ina Kronenberger übersetzt wird.«
Katrin Hillgruber, Der Tagesspiegel
»Professor Andersens Nacht ist kein klassischer Kriminalroman. Es ist vielmehr die Geschichte eines Mannes, den die heimliche Komplizenschaft mit einem Mörder zu den Nachtseiten des eigenen Lebens führt. Zugleich ist es auch eine elegante Satire auf das satte Leben bürgerlicher Intellektueller, deren letzter Impuls von Rebellentum sich darin erschöpft, ins Theater zu gehen.«
Silja Ukena, KulturSpiegel
»Der Norweger Dag Solstad leuchtet die hintersten Winkel der menschlichen Seele aus und ist wie ein Philosoph dem Existenziellen auf der Spur. Im zweiten auf deutsch erschienenen Roman Professor Andersens Nacht findet die Weihnachtsfeier des kauzigen Protagonisten ein abruptes Ende, als dieser im Fenster gegenüber den Mord an einer jungen Frau beobachtet. Von diesem Moment an kommt der Literaturprofessor nicht mehr vom Mörder los. Die Kunst versagt als Trostspenderin, und der Held schlittert in eine existenzielle Krise.«
52 Beste Bücher, Radio SRF2
»In gedrechselten, mitunter koketten, doch stets eleganten Sätzen modifiziert Solstad immer wieder das Gesagte und schafft so jene abwägende, leicht ironische Distanz zu den geäußerten Gedanken und Erwägungen, die das Markenzeichen seiner Prosa ist und die Lektüre zum Genuss macht.«
Aldo Keel, Neue Zürcher Zeitung