Die Sozialgeschichte der Welt wird ständig durch das multidimensionale Phänomen der Armut in allen Ländern herausgefordert. So stützt sich die Suche nach wirksamen Lösungen zur Verringerung der absoluten Zahl der gefährdeten Familien stets auf direkte Einkommenstransferprogramme. Ziel dieses abschließenden Beitrags ist es daher, aufzuzeigen, wie die brasilianische Bundesregierung durch eine Neuformulierung des Wohlfahrtsbegriffs eine Verringerung der sozialen Einschränkungen der Bevölkerung erreichen konnte. Ausgehend von diesen Prämissen wird anhand theoretischer und historischer Grundlagen ein Rückblick auf die Armut in Brasilien, den chronologischen Verlauf von Einkommenstransferprogrammen in der Welt, in Lateinamerika und in Brasilien sowie eine entsprechende Konzeptualisierung des Bolsa Família-Programms aufgezeigt. Am Ende der Untersuchung kommen wir zu dem Schluss, dass das Programm einen idealen Ausweg für Familien in anormalen Überlebensbedingungen formuliert hat, aber es macht immer noch deutlich, dass anhaltende Investitionen in die Schaffung von Arbeitsplätzen, eine bessere Einkommensverteilung und Anreize zur Steigerung der nationalen Produktion notwendig sind.