Dieses Handbuch bietet dem Praktiker eine übersichtliche, aktuelle und fundierte Darstellung, nach Stichworten gegliedert und in alphabetischer Form. Vor oder während der Projektarbeit befähigt das Buch den Benutzer, die jeweiligen Projektschritte zu reflektieren. Illustrationen, Querverweise und Checklisten zu allen wichtigen Themen ermöglichen eine Diagnose des Ist-Zustandes eines Projekts und helfen bei der Planung des weiteren Vorgehens. Die zu allen Situationen bereitgestellten Werkzeuge helfen, bessere und perisgünstigere Lösungen zu finden.
Für den ersten Blick
Reiner Neumann/Karsten Bredemeier: Projektmanagement von A-Z. Das Handbuch für Praktiker. Schnelle Antworten in alphabetischer Übersicht.Campus Verlag, Frankfurt/New York 1996, 150 Seiten, 59,80 DM.
Projektmanagement hat in den vergangenen Jahren in der betriebswirtschaftlichen Praxis, aber auch in anderen Branchen und wissenschaftlichen Disziplinen an Bedeutung gewonnen. Die Zahl der Veröffentlichungen auf diesem Gebiet hat sich entsprechend erhöht. Auch das Buch von Reiner Neumann und Karsten Bredemeier, im Stil eines Lexikons geschrieben, reiht sich in diese Entwicklung ein. Die Autoren wenden sich vor allem an die Praktiker, denen die wichtigsten Rezepte, Grundregeln, Zielsetzungen und Handlungsanweisungen komprimiert in einundsechzig Stichwörtern und dreizehn Checklisten vorgestellt werden. Dabei weisen Neumann und Bredemeier vor allem auf die weichen Faktoren des Projektmanagements hin, was durch die professionelle Herkunft der Autoren (Psychologe und Theologe) zu erklären sein dürfte. Hier zeigt "Projektmanagement von A-Z" eine Hauptstärke auf.
Zu kurz kommen jedoch in der Nennung oder in der Intensität der Abhandlung harte Faktoren im Projektmanagement, zum Beispiel Schnittstellenmanagement, Berichtswesen, Internationales Projektmanagement, Projekterfolg, Visualisierung et cetera. Gleichsam wirkt defizitär, daß in den einzelnen Abhandlungen der Stichwörter kein direkter Bezug auf die recht umfangreiche Literatur in Deutschland und im angelsächsischen Sprachraum genommen wird. Auch ist zu bemängeln, daß durch die alphabetische Präsentation der Stichwörter der Leser nicht immer über den sachlichen Zusammenhang der erfaßten Bereiche informiert wird, was den Nutzwert des Werkes einschränkt.
Da auf eine Unterscheidung zwischen verschiedenen Arten und Typen von Projekten verzichtet wird, vermindert sich die Aussagenschärfe zu den einzelnen Stichwörtern. So hat ein determiniertes und beherrschbares Projekt, zum Beispiel ein Bauprojekt, einen anderen Informationsbedarf für den Leser als ein nichtdeterminiertes Projekt, zum Beispiel ein Forschungsprojekt oder ein Projekt, das soziale Entwicklung zum Ziel hat.
Insofern sind die im Anhang erörterten dreizehn Checklisten nur bedingt verwertbar. Zudem werden die Checklisten recht pauschalisierend und etwas unsystematisch vorgestellt. Eine vollständige, logische Abfolge aus chronologischer oder genetischer Sicht von Projekten ist in diesem Teil des Werkes nicht zu sehen.
"Projektmanagement von A-Z" kann insgesamt als gutgemeinter Versuch verstanden werden, Interesse für die fachliche Materie in bisher ungewohnter Weise zu wecken. Als Handbuch für Praktiker dürfte es jedoch zu leichtgewichtig und nur für einen kürzeren Einblick nutzbar sein. GERD DIETHELM
(Professor für Betriebswirtschaft, vor allem Projektmanagement, an der Fachhochschule Trier)
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