In allen Lebensbereichen schieben Menschen auf, sowohl bei kleinen lästigen Pflichten, wie Überweisungen oder Reparaturen, als auch bei großen, weit reichenden Lebensentscheidungen, wie der Berufswahl oder einem Umzug. Insbesondere in Situationen, denen sie sich nicht gewachsen fühlen, erleben sie häufig Angst und Selbstzweifel. Um der unangenehmen Situation zu entfliehen, werden Aufgaben oder Entscheidungen solange wie möglich aufgeschoben. Dieses Verhalten kann unangenehme Folgen nach sich ziehen und Stress, Unwohlsein sowie das Gefühl hervorrufen, mit der gestellten Anforderung nicht fertig zu werden. Diese psychischen Aspekte zeigen auf, dass Prokrastination über das bloße Faulenzen hinausgeht und ernst zu nehmen ist. Weshalb es die Zielsetzung der vorgestellten Querschnittsuntersuchung ist, mehr über die Beziehungen zwischen Prokrastination, Neurotizismus und Befindlichkeit sowie weiteren demografischen Variablen, wie dem Geschlecht oder der Computerspieldauer, zu erfahren. Hierzu werden nach einer theoretischen Einführung die verwendete Methode und herausgefundene Ergebnisse dargestellt, diskutiert und Implikationen für mögliche Interventionen abgeleitet.