Ingo von Münch befaßt sich mit Fragen rund um die Promotion. Deshalb eignet sich dieser Band als Ratgeber für alle, die promovieren wollen, und als Geschenk für alle, die bereits den Doktorgrad erlangt haben.
Aus Rezensionen zur ersten Auflage:
"Ein hintersinniges Buch, das einem Satiriker unerschöpfliches Material für eine 'Kritik der Promotion' böte."
In Neue Zürcher Zeitung vom 15./16. Februar 2003
"Ein gutes Buch! Sieht in jedem Regal gut aus und - was natürlich wichtiger ist - macht jedem (willigen) Doktoranden klar, was bei einer Promotion so alles auf einen zukommt und was sie eigentlich bedeutet. Schließlich soll nicht unerwähnt bleiben, daß von Münch (...) nicht auf eine 'juristische Schreibe' beschränkt ist, sondern auch auf anderem Gebiet locker und geistreich die Feder führt."
Thomas Grave in www.jurawelt.com
Obtaining a Doctorate. 2nd revised Edition.
Ingo von Münch deals with the issues surrounding the procedure of obtaining a doctorate. This volume is of interest for all those wishing to do a doctorate and is an ideal gift for all those who have already obtained their doctorate.
"Ein hintersinniges Buch, das einem Satiriker unerschöpfliches Material für eine 'Kritik der Promotion' böte."
In Neue Zürcher Zeitung vom 15./16. Februar 2003
Aus Rezensionen zur ersten Auflage:
"Ein hintersinniges Buch, das einem Satiriker unerschöpfliches Material für eine 'Kritik der Promotion' böte."
In Neue Zürcher Zeitung vom 15./16. Februar 2003
"Ein gutes Buch! Sieht in jedem Regal gut aus und - was natürlich wichtiger ist - macht jedem (willigen) Doktoranden klar, was bei einer Promotion so alles auf einen zukommt und was sie eigentlich bedeutet. Schließlich soll nicht unerwähnt bleiben, daß von Münch (...) nicht auf eine 'juristische Schreibe' beschränkt ist, sondern auch auf anderem Gebiet locker und geistreich die Feder führt."
Thomas Grave in www.jurawelt.com
Obtaining a Doctorate. 2nd revised Edition.
Ingo von Münch deals with the issues surrounding the procedure of obtaining a doctorate. This volume is of interest for all those wishing to do a doctorate and is an ideal gift for all those who have already obtained their doctorate.
"Ein hintersinniges Buch, das einem Satiriker unerschöpfliches Material für eine 'Kritik der Promotion' böte."
In Neue Zürcher Zeitung vom 15./16. Februar 2003
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.02.2003Doktorwerden schwergemacht
Promotion ist eine akademische Fortbewegung schwieriger Art. Selbsttätigkeit und externe Unterstützung, Aktivität und Passivität sind kompliziert verknüpft. Niemand kann sich den ersehnten Doktortitel selbst verleihen. Wer eine Dissertation schreiben will, braucht einen Doktorvater oder eine Doktormutter, ein geeignetes Thema, ein Stipendium und einen Arbeitsplan. Ist die Promotionsschrift endlich eingereicht, hat der Kandidat das Rigorosum zu absolvieren. Selbst nach "dem Mündlichen" ist die Doktorandenqual keineswegs beendet. Nun ist "die Diss" für die Veröffentlichung zu überarbeiten und ein Druckkostenzuschuß einzuwerben. 1980 bis 1992 nahmen in Deutschland 18 600 Menschen diese Mühen auf sich. Im Jahr 2000 wurden allein an den Hamburger Hochschulen 875 Promotionsverfahren durchgeführt. Bei Medizinern, die vierzig Prozent der promovierten Deutschen stellen, ging dies meistens schnell und leicht. Für viele Natur- und Geisteswissenschaftler wurden die Promotionswege hingegen zunehmend länger und schwieriger. Die Zeiten, in denen juvenile Vier- oder Fünfundzwanzigjährige mit einer kleinen Studie von sechzig oder 120 Seiten "ihren Doktor machten", sind vorbei. Heutzutage umfassen geisteswissenschaftliche Dissertationen oft mehrere hundert Seiten, und ihre Autoren sind weithin um die dreißig Jahre alt. Die lebensgeschichtlich sinnvolle Frist von zwei oder höchstens drei Schreibjahren wird häufig überschritten. Wieviele Doktoranden an sich und ihrem Thema verzweifeln und frustriert aufgeben, weiß selbst Ingo von Münch ("Promotion". Verlag Mohr Siebeck, Tübingen 2002. XXI, 212 S., geb., 29,- [Euro]) nicht zu sagen. Doch in vierzehn Kapiteln und einem Anhang zur Ehrenpromotion bietet der einstige Hamburger Wissenschafts- und Kultursenator viele nützliche Informationen zum schwierigen Vorgang, studierende Menschen in Doktortitelträger zu verwandeln. Ist jeder Dr. phil. ein ganz besonderer Mensch? Fördert der Titel die berufliche Karriere auch außerhalb der Universität? Darf man aus fremden Arbeiten abschreiben? Wieviel Doktoranden kann ein guter Hochschullehrer gleichzeitig ertragen? Von Münch erzählt die Geschichte des europäischen Promotionswesens, berichtet über juristisch umstrittenen Titelhandel und beschreibt die Konflikte, die mit akademischen "Betreuungsverhältnissen" verbunden sein können. Ausländische Doktoranden fordern einen ungleich höheren "Betreuungsaufwand" als eigene deutsche Schüler. Die Gratwanderung zwischen professoraler Fürsorge - der "Doktorvater"-Begriff birgt problematischen Paternalismus! - und Doktorandenautonomie ist bleibend prekär. Präzise umgrenzte Themen sind die halbe Miete. Denn "die Dissertation sollte fertig sein, bevor man stirbt" (Hermann Heimpel). Von Münch hat viel Doktorandenleid erlebt. Deshalb soll der Doktorvater überschaubare Themen vergeben. Allerdings sind viele Doktorväter außerstande, mit klarem Rat hilfreiche Entlastung zu gewähren. Von Münch kennt Hochschullehrer, die nicht einmal Gutachten schreiben können, und böse Zweitgutachter, die fakultätsinterne Machtkämpfe auf dem Rücken von Doktoranden austragen. Manche Verfahren schleppen sich lange Monate hin, weil Gutachter säumig sind oder unsinnige Auflagen machen. Die wichtigste Emotion des Promovierten dürfte der freudige Stoßseufzer sein, daß es endlich geschafft ist. Von Münch empfiehlt würdige akademische Feiern mit festlicher Übergabe der Promotionsurkunde. Auch warnt er Universitäten trotz ihrer notorischen Finanznöte davor, wohltätigen Stiftern zur Hebung ihrer Spendenbereitschaft einen Dr. pecuniae causa zu verleihen. Sein sympathischer Wille, in tristen universitären Zeiten akademischen Stil zurückzugewinnen, wird nur durch einen zwar verbreiteten, aber peinlichen Sprachfehler konterkariert. Von Münchs Doktoranden können im Fache x "promovieren". Dieser Sprachgebrauch widerstreitet alten akademischen Sitten. Man kann sich habilitieren, selbst zum Lehramte geschickt machen. Aber man "promoviert" nicht, sondern wird mit Hilfe eines Doktorvaters oder einer Doktormutter durch eine Fakultät promoviert, Herr Kollege! Bleibt nur die Hoffnung, daß nicht bloß Doktoranden, sondern auch erfolgreiche Ordinarien die eigene Fallibilität konstruktiv bearbeiten können. In der Zweitauflage dieses wunderschönen Ratgebers sollte von Münch, emeritierter Ordinarius für Öffentliches Recht, juristisch korrekt dafür Sorge tragen, daß seine Doktoranden promoviert werden.
FRIEDRICH WILHELM GRAF
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Promotion ist eine akademische Fortbewegung schwieriger Art. Selbsttätigkeit und externe Unterstützung, Aktivität und Passivität sind kompliziert verknüpft. Niemand kann sich den ersehnten Doktortitel selbst verleihen. Wer eine Dissertation schreiben will, braucht einen Doktorvater oder eine Doktormutter, ein geeignetes Thema, ein Stipendium und einen Arbeitsplan. Ist die Promotionsschrift endlich eingereicht, hat der Kandidat das Rigorosum zu absolvieren. Selbst nach "dem Mündlichen" ist die Doktorandenqual keineswegs beendet. Nun ist "die Diss" für die Veröffentlichung zu überarbeiten und ein Druckkostenzuschuß einzuwerben. 1980 bis 1992 nahmen in Deutschland 18 600 Menschen diese Mühen auf sich. Im Jahr 2000 wurden allein an den Hamburger Hochschulen 875 Promotionsverfahren durchgeführt. Bei Medizinern, die vierzig Prozent der promovierten Deutschen stellen, ging dies meistens schnell und leicht. Für viele Natur- und Geisteswissenschaftler wurden die Promotionswege hingegen zunehmend länger und schwieriger. Die Zeiten, in denen juvenile Vier- oder Fünfundzwanzigjährige mit einer kleinen Studie von sechzig oder 120 Seiten "ihren Doktor machten", sind vorbei. Heutzutage umfassen geisteswissenschaftliche Dissertationen oft mehrere hundert Seiten, und ihre Autoren sind weithin um die dreißig Jahre alt. Die lebensgeschichtlich sinnvolle Frist von zwei oder höchstens drei Schreibjahren wird häufig überschritten. Wieviele Doktoranden an sich und ihrem Thema verzweifeln und frustriert aufgeben, weiß selbst Ingo von Münch ("Promotion". Verlag Mohr Siebeck, Tübingen 2002. XXI, 212 S., geb., 29,- [Euro]) nicht zu sagen. Doch in vierzehn Kapiteln und einem Anhang zur Ehrenpromotion bietet der einstige Hamburger Wissenschafts- und Kultursenator viele nützliche Informationen zum schwierigen Vorgang, studierende Menschen in Doktortitelträger zu verwandeln. Ist jeder Dr. phil. ein ganz besonderer Mensch? Fördert der Titel die berufliche Karriere auch außerhalb der Universität? Darf man aus fremden Arbeiten abschreiben? Wieviel Doktoranden kann ein guter Hochschullehrer gleichzeitig ertragen? Von Münch erzählt die Geschichte des europäischen Promotionswesens, berichtet über juristisch umstrittenen Titelhandel und beschreibt die Konflikte, die mit akademischen "Betreuungsverhältnissen" verbunden sein können. Ausländische Doktoranden fordern einen ungleich höheren "Betreuungsaufwand" als eigene deutsche Schüler. Die Gratwanderung zwischen professoraler Fürsorge - der "Doktorvater"-Begriff birgt problematischen Paternalismus! - und Doktorandenautonomie ist bleibend prekär. Präzise umgrenzte Themen sind die halbe Miete. Denn "die Dissertation sollte fertig sein, bevor man stirbt" (Hermann Heimpel). Von Münch hat viel Doktorandenleid erlebt. Deshalb soll der Doktorvater überschaubare Themen vergeben. Allerdings sind viele Doktorväter außerstande, mit klarem Rat hilfreiche Entlastung zu gewähren. Von Münch kennt Hochschullehrer, die nicht einmal Gutachten schreiben können, und böse Zweitgutachter, die fakultätsinterne Machtkämpfe auf dem Rücken von Doktoranden austragen. Manche Verfahren schleppen sich lange Monate hin, weil Gutachter säumig sind oder unsinnige Auflagen machen. Die wichtigste Emotion des Promovierten dürfte der freudige Stoßseufzer sein, daß es endlich geschafft ist. Von Münch empfiehlt würdige akademische Feiern mit festlicher Übergabe der Promotionsurkunde. Auch warnt er Universitäten trotz ihrer notorischen Finanznöte davor, wohltätigen Stiftern zur Hebung ihrer Spendenbereitschaft einen Dr. pecuniae causa zu verleihen. Sein sympathischer Wille, in tristen universitären Zeiten akademischen Stil zurückzugewinnen, wird nur durch einen zwar verbreiteten, aber peinlichen Sprachfehler konterkariert. Von Münchs Doktoranden können im Fache x "promovieren". Dieser Sprachgebrauch widerstreitet alten akademischen Sitten. Man kann sich habilitieren, selbst zum Lehramte geschickt machen. Aber man "promoviert" nicht, sondern wird mit Hilfe eines Doktorvaters oder einer Doktormutter durch eine Fakultät promoviert, Herr Kollege! Bleibt nur die Hoffnung, daß nicht bloß Doktoranden, sondern auch erfolgreiche Ordinarien die eigene Fallibilität konstruktiv bearbeiten können. In der Zweitauflage dieses wunderschönen Ratgebers sollte von Münch, emeritierter Ordinarius für Öffentliches Recht, juristisch korrekt dafür Sorge tragen, daß seine Doktoranden promoviert werden.
FRIEDRICH WILHELM GRAF
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main