Das 'Monologion' handelt von Gott, seinem Dasein, seinem Wesen und seinen Personen. Es ist die erste eigentliche Theodizee. Seine Kühnheit besteht in dem Versuch, nur auf Grund reiner Vernunftüberlegung zu argumentieren. Die Vielheit der aufgefundenen Beweise veranlasst Anselm dann, nach einem einzigen Argument zu suchen, das er im 'Proslogion' entfaltet. Diese berühmteste Schrift Anselms enthält den ontologischen Gottesbeweis. Mit ihm entfachte der 'Vater der Scholastik' eine Diskussion, die von Thomas bis Hegel und weiter reicht. Der Dialog 'De veritate' ist die erste Monographie dieses…mehr
Das 'Monologion' handelt von Gott, seinem Dasein, seinem Wesen und seinen Personen. Es ist die erste eigentliche Theodizee. Seine Kühnheit besteht in dem Versuch, nur auf Grund reiner Vernunftüberlegung zu argumentieren. Die Vielheit der aufgefundenen Beweise veranlasst Anselm dann, nach einem einzigen Argument zu suchen, das er im 'Proslogion' entfaltet. Diese berühmteste Schrift Anselms enthält den ontologischen Gottesbeweis. Mit ihm entfachte der 'Vater der Scholastik' eine Diskussion, die von Thomas bis Hegel und weiter reicht. Der Dialog 'De veritate' ist die erste Monographie dieses Titels überhaupt. Anselms Bestimmung der Wahrheit als 'die mit der Vernunft allein erfaßbare Rechtheit' lässt die Einheit des Logischen, Ontologischen und Ethischen erkennen, den Quell, aus dem dieses Denken schöpft.
Unveränderter Print-on-Demand-Nachdruck der Ausgabe von 1984
Seitenzahl: 160
Erscheinungstermin: 1. Januar 1984
Deutsch, Latein
Abmessung: 210mm x 163mm x 12mm
Gewicht: 266g
ISBN-13: 9783772800108
ISBN-10: 3772800106
Artikelnr.: 04890557
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Autorenporträt
Geb. 1033 in Aosta, Piemont, verstorben am 21. April 1109 in Canterbury, England. Anselm hegte schon in seiner Kindheit den Wunsch Mönch zu werden und trat mit 27 in das Kloster Bec ein, gelegen in der Normandie, dem sein damals berühmter Landsmann Lafranc vorstand. Drei Jahre später wurde er dessen Nachfolger und 1078 Abt. Besitztümer der Abtei führten ihn häufig nach England, wo er schließlich 1093 nach Streitigkeiten mit dem König William Rufus, der dieses Amt unbesetzt lassen wollte, Erzbischof von Canterbury wurde. Der Konflikt mit der Krone um finanzielle Angelegenheiten, Rechte und Privilegien sollte sich jedoch bis 1107 fortsetzen. Auch wiederholte Aufenthalte in Rom, um durch Unterstützung des Papsts eine Entscheidung herbeizuführen, konnten nichts daran ändern. Zwei Jahre nach dem Friedensschluss mit dem König, verstarb der Erzbischof Anselm, der 1494 heiliggesprochen wurde. Die Hauptwerke des Vaters der Scholastik, der einen realistischen Standpunkt in der Universalienfrage vertrat, sind das Monologium und das Proslogium. Beide versuchen einen Gottesbeweis zu leisten und die Natur Gottes darzulegen. Im Monologium belebt Anselm den alten kosmologischen Gottesbeweis neu, während im Proslogium der berühmte ontologische Gottesbeweis dargelegt wird. Nach diesem Gedankengang gehört das Prädikat der Existenz notwendig zur Idee eines vollkommenen Wesens, über das hinaus nichts höheres mehr gedacht werden kann. Zweifel an diesem Argument wurden bereits von Anselms Zeitgenossen Gaunilo, einem Mönch, geäußert. Zentral für seine Theologie ist der Begriff der »Genugtuung« (satisfactio), der besagt, dass Gott um nach der Sünde des Menschen wieder seine Ehre und die Gerechtigkeit der Schöpfung herzustellen, entweder diesen bestrafen muss oder aber durch den Tod des Gott-Menschen diese Tat sühnen muss, um so den Grund für die Sündenvergebung zu legen.
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