Marktplatzangebote
3 Angebote ab € 9,47 €
  • Broschiertes Buch

Im Frühjahr 1957 bedienten sich 18 Kernphysiker einer uralten Methode, Politik zu machen. Sie verfassten ein politisches Manifest: die »Göttinger Erklärung«, mit der sie zu Ikonen der friedensbewegten Anti-Atomwaffenproteste avancierten.Robert Lorenz geht den politischen Wesenszügen der erklärten Nichtpolitiker nach, untersucht ihre Motive und Wirkung. Er fragt, weshalb ehrwürdige Nobelpreisträger wie Max Born, Otto Hahn und Werner Heisenberg öffentlich die Bundesregierung angriffen, und beleuchtet, wie der Physiker Carl Friedrich v. Weizsäcker zum prominenten »Friedensphilosophen« aufsteigen konnte.…mehr

Produktbeschreibung
Im Frühjahr 1957 bedienten sich 18 Kernphysiker einer uralten Methode, Politik zu machen. Sie verfassten ein politisches Manifest: die »Göttinger Erklärung«, mit der sie zu Ikonen der friedensbewegten Anti-Atomwaffenproteste avancierten.Robert Lorenz geht den politischen Wesenszügen der erklärten Nichtpolitiker nach, untersucht ihre Motive und Wirkung. Er fragt, weshalb ehrwürdige Nobelpreisträger wie Max Born, Otto Hahn und Werner Heisenberg öffentlich die Bundesregierung angriffen, und beleuchtet, wie der Physiker Carl Friedrich v. Weizsäcker zum prominenten »Friedensphilosophen« aufsteigen konnte.
Autorenporträt
Lorenz, RobertRobert Lorenz (Dr. disc. pol.) ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Demokratieforschung an der Universität Göttingen. Bei transcript erschien von ihm u.a. »Gewerkschaftsdämmerung. Geschichte und Perspektiven deutscher Gewerkschaften« (2013).
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.01.2012

Kernfragen

"Taktische Atomwaffen sind nichts weiter als eine Weiterentwicklung der Artillerie", verkündete Konrad Adenauer im Frühling 1957 und löste damit in Deutschland die erste große Diskussion über Nuklearwaffen aus. Der Bundeskanzler betrachtete die atomare Aufrüstung als entscheidend für den außenpolitischen Status des Landes und als notwendig zum Schutz vor dem Ostblock. Kurz darauf veröffentlichten achtzehn renommierte Kernphysiker, unter ihnen Carl Friedrich von Weizsäcker, Max Born und Werner Heisenberg, ein politisches Manifest, in dem sie auf die unkalkulierbaren Risiken auch taktischer Atomwaffen hinwiesen und die Bundesregierung aufforderten, auf deren Besitz und Herstellung zu verzichten. Robert Lorenz bietet in seinem Buch einen umfassenden Einblick in den geschichtlich-politischen Hintergrund jener Zeit und legt großen Wert darauf, dem Leser sowohl die durchaus konträren Ansichten der beteiligten Akteure verständlich zu machen als auch deren Motive kritisch zu beleuchten. In einem großen Teil des Buchs diskutiert er deshalb die Beweggründe der Wissenschaftler und führt vor Augen, dass die Göttinger Erklärung nicht nur aus hehrem Verantwortungsbewusstsein entstanden ist, sondern auch persönliche Interessen eine Rolle spielten. So zeigt er beispielsweise, dass das Manifest den Glauben an die Möglichkeiten der friedlich genutzten Nuklearenergie bestärkte, wovon nicht zuletzt das Ansehen der Kernphysiker profitierte. (Robert Lorenz: "Protest der Physiker". Die "Göttinger Erklärung" von 1957. Transcript Verlag, Bielefeld 2011. 402 S., kart., 33,80 [Euro].) begr

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr
»Eine interessante Lektüre.« Jürgen Altmann, Wissenschaft & Frieden, 2 (2013) »Ein neues Standardwerk zur Göttinger Erklärung, das in einem gekonnten Schreibstil verfasst, überaus spannend zu lesen ist und nachhaltig zur Lektüre empfohlen werden kann.« Christian Forstner, Berichte zur Wissenschaftsgeschichte, 35 (2012) »Ein umfassender Einblick in den geschichtlich-politischen Hintergrund jener Zeit.« Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.01.2012 »Kenntnisreich, sprachlich anregend geschrieben und auf dem Stand der neuesten Forschung.« Simon Renkert, H-Soz-u-Kult, 21.10.2011 Besprochen in: www.stiftungen.org, 04.11.2011 PW-Portal, 11 (2011), Marinke Gindullis Physik Journal, 11/3 (2012), Elisabeth Kraus www.sehepunkte.de, 12 (2012), Holger Nehring www.socialnet.de, 11 (2012), Ulrich Bartosch Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte, 84 (2012), Detlef Busse