Die Zeit, in der Proust aufwuchs, war das Fin de Siècle. Mit ihm sind Überverfeinerung und Melancholie, Dekadenz und Pessimismus assoziert. Weil Proust in seinem Roman A la Recherche du Temps Perdu zum Chronisten dieser Zeit geworden ist, hat man auch in ihm einen Dekadenten gesehen. Sein Werk wird oft einseitig als ein nostalgisches Zurückblicken auf die vergangene, unwiederbringlich verlorene Zeit betrachtet. A la Recherche ist mitnichten ein Werk der Nostalgie. Zwar hat Proust die Verlockung der Dekadenz gekannt, aber er weiß sich aus der tödlichen Umarmung seiner Zeit zu befreien. Vor allem außerhalb Frankreichs findet er die Autoren, die ihm zu einer neuen Perspektive auf Kunst und Wirklichkeit verhelfen. Emerson, Carlyle, Ruskin und Leibniz sind die Geburtshelfer der ästhetischen Perspektive.
Auf der Suche nach Schönheit, fragt Proust sich, auf welche Weise, mit welchen Stilmitteln die Wirklichkeit adäquat darzustellen sei. Im Perspektivismus entdeckt er das künstlerische Mittel par excellence: er ist das ästhetische Prinzip, aus dem A la Recherche aufgebaut ist. Personen und Ereignissen werden nach einer perspektivischen Sichtweise wiedergegeben. Nur so kann man der Wirklichkeit gerecht werden.
Die aufregende Folge dieser radikalen ästhetischen Perspektive ist das völlige Fehlen von Kulturkritik. Proust beweist mit seinem Werk, dass auch der modernen Wirklichkeit Schönheit innewohnt.
Auf der Suche nach Schönheit, fragt Proust sich, auf welche Weise, mit welchen Stilmitteln die Wirklichkeit adäquat darzustellen sei. Im Perspektivismus entdeckt er das künstlerische Mittel par excellence: er ist das ästhetische Prinzip, aus dem A la Recherche aufgebaut ist. Personen und Ereignissen werden nach einer perspektivischen Sichtweise wiedergegeben. Nur so kann man der Wirklichkeit gerecht werden.
Die aufregende Folge dieser radikalen ästhetischen Perspektive ist das völlige Fehlen von Kulturkritik. Proust beweist mit seinem Werk, dass auch der modernen Wirklichkeit Schönheit innewohnt.