Der erste Band der Schriftenreihe "Provenire" des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste präsentiert Ergebnisse und Erfahrungen der Provenienzforschung zu NS-Raubgut in Deutschland und bündelt Material aus zehn Jahren Forschungsförderung in kulturgutbewahrenden Einrichtungen. Enzyklopädisch nach Orten und Akteuren des NS-Kulturgutraubs sortiert, wird der Aufbau der Provenienzforschung als ein dynamisches Forschungsfeld abgebildet. Die Institutionsgeschichte der Häuser sowie Aktivitäten und Netzwerke von Akteuren stehen dabei im Fokus. Vielfältige Forschungsansätze an Museen, Bibliotheken und Archiven sowie unterschiedliche, resultierende "gerechte und faire Lösungen" im Sinne der Washingtoner Prinzipien werden dargestellt.
"Insgesamt betrachtet belegt der Sammelband mit jedem einzelnen Beitrag, was Gilbert Lupfer in seinem
Vorwort feststellt, dass heute »keine Rede mehr davon sein« kann, »dass sich die Museen verweigern und Raubgut
in ihren Depots verstecken« (S. XIV). Dieses »Narrativ der mauernden Museen«, das Sven Haase kürzlich
sehr treffend in Medien und Politik analysiert und kritisiert hat, hat mit der Wirklichkeit der NS-Provenienzforschung in Deutschland nur sehr wenig zu tun. Dasselbe gilt selbstverständlich auch für öffentliche Bibliotheken
und Archive. Davon zeugt dieses Buch in eindrucksvoller Weise. So wünscht man sich eigentlich nur,
dass es viele Leser*innen findet, vor allem in Politik und Medien." Johannes Schwartz in: Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie, 4/2024
Vorwort feststellt, dass heute »keine Rede mehr davon sein« kann, »dass sich die Museen verweigern und Raubgut
in ihren Depots verstecken« (S. XIV). Dieses »Narrativ der mauernden Museen«, das Sven Haase kürzlich
sehr treffend in Medien und Politik analysiert und kritisiert hat, hat mit der Wirklichkeit der NS-Provenienzforschung in Deutschland nur sehr wenig zu tun. Dasselbe gilt selbstverständlich auch für öffentliche Bibliotheken
und Archive. Davon zeugt dieses Buch in eindrucksvoller Weise. So wünscht man sich eigentlich nur,
dass es viele Leser*innen findet, vor allem in Politik und Medien." Johannes Schwartz in: Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie, 4/2024