Das prozedurale Grundkonzept der Umweltverträglichkeitsprüfung besteht heute seit über 30 Jahren. Die Arbeit wendet sich angesichts aktueller Herausforderungen der Frage zu, inwiefern die Umweltverträglichkeitsprüfung für den globalen Klimaschutz fruchtbar gemacht werden kann. Anhand von Beobachtungen aus erster und zweiter Ordnung arbeitet die Autorin heraus, dass das Schutzgut »Klima« in der Umweltverträglichkeitsprüfung einen Bedeutungswandel erlebte - von einem engen zu einem weiten Schutzgutverständnis. Im Wege einer Analyse des UVP-Rechts zeigt sie, dass der Vorhabenträger zur Ermittlung und Beschreibung der unmittelbaren und mittelbaren Treibhausgasemissionen des Vorhabens verpflichtet wird. Gleichzeitig offenbart eine Rechtstatsachenuntersuchung, dass der globale Klimaschutz als Teil des Aufgabenprofils der Umweltverträglichkeitsprüfung noch nicht in der Praxis angekommen ist. Die Arbeit empfiehlt die Anwendung des Scope-Modells zur Operationalisierung der gesetzlichen Pflichten.
Ausgezeichnet mit dem Dissertationspreis der Reinhold-und-Maria-Teufel-Stiftung 2024.
Ausgezeichnet mit dem Dissertationspreis der Reinhold-und-Maria-Teufel-Stiftung 2024.
»Die gut strukturierte und im Tiefgang beachtlich ausgearbeitete Arbeit ist ein gelungener Beitrag zur hochaktuellen Frage, wie das Thema Klima in der täglichen Genehmigungs- und Vollzugspraxis angemessen behandelt und bewältigt werden kann. Während der Vorschlag der Anwendung des Scope-Modells für kleinere Vorhaben auf wenig Resonanz stoßen dürfte, liefert die Verfasserin gleichwohl wichtige Denkanstöße. Damit wird der Weg zur Operationalisierung des Themas Klimaschutz in der UVP und deren Berücksichtigung bei Zulassungs- und Genehmigungsentscheidungen weitergehend als bisher ausgeleuchtet und konkretisiert.« Prof. Dr. Tobias Leidinger, in: Deutsches Verwaltungsblatt, 3/2025