In diesem zweiten Band der vier Bände seiner Gesammelten Schriften zum Alten und Neuen Testament wendet sich Rudolf Frieling ausschließlich den Psalmen zu. Er tut dies in Hinsicht auf ihre historische Einbettung in die Geschichte des Volkes Israel; dabei wird die Gottverbundenheit jener Zeit nachspürbar, die ergreifende Frommheit, wie sie damals das Leben gestalten konnte, noch an der Grenze aller Hellsicht und doch visionär schon geistiger Zukunft zugewandt.Frielings Beobachtungen entzünden sich am hebräischen Text; immer wieder kann er die Wortbedeutung aufschlüsseln, dass eine weitere Schicht ihrer Bilder eröffnet wird. Mit den Psalmen entsteht der altjüdische Fromme vor dem Blick, der menschheitlich sein Gebet an Gott richtet, über sein Individuelles und über seine Zeit hinaus, für einen jeden gültig.