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Die Studie unterzieht Texte Heideggers einer spezifischen Relektüre unter dem Blickwinkel psychoanalytischer Theorien. Heideggers Auslegungen von Texten Kants, Schellings, Hölderlins und Nietzsches geben dabei überraschende neue Sinndimensionen frei, die in vier 'Lesezirkeln' entfaltet werden. Sinnstiftung ereignet sich zirkulär in der Interaktion zwischen thematischem philosophisch/poetischem Prätext, Heideggers schreibender Bearbeitung und dem lesenden Interferieren von Theorien Freuds und Lacans. Lesende Einspeisungen ver-rücken dabei lineare Sinnzusammenhänge. Augenscheinlich wird dies…mehr

Produktbeschreibung
Die Studie unterzieht Texte Heideggers einer spezifischen Relektüre unter dem Blickwinkel psychoanalytischer Theorien. Heideggers Auslegungen von Texten Kants, Schellings, Hölderlins und Nietzsches geben dabei überraschende neue Sinndimensionen frei, die in vier 'Lesezirkeln' entfaltet werden. Sinnstiftung ereignet sich zirkulär in der Interaktion zwischen thematischem philosophisch/poetischem Prätext, Heideggers schreibender Bearbeitung und dem lesenden Interferieren von Theorien Freuds und Lacans. Lesende Einspeisungen ver-rücken dabei lineare Sinnzusammenhänge. Augenscheinlich wird dies etwa im Rekurs auf photographische Belichtungen Heideggers, welche die Seinsphilosophie in einer neuen Perspektive sehen lassen.

Die vier Lesezirkel in Stichpunkten:

I. Heideggers Betrachtung der Zwiefalt von Anschauung und Denken bei Kant - sexuelle Differenz, ontologische Differenz und die Schematisierung des Seins -

II. Heideggers Schellingvorlesungen zur Geburt Gottes: vom primären zum sekundären Narzißmus

III. Heideggers Hölderlinlektüren und die Topologie der Psyche nach Freud und Lacan

IV. Die Aufnahme Nietzsches durch Heidegger: Trieb und Wille zur Macht; Einverleibung des Wiederkunftsgedankens und Trauerarbeit
Lesetheoretische Überlegungen im Anschluß an Post-/Strukturalismus, Wirkungsästhetik, Rezeptions- und Intertextualitätstheorien sowie Texte von Bachtin und Peirce erläutern, wie solche Textdimensionen im Akt des Lesens entstehen. Ausgehend von der Parallelität von Deutungsprozessen und dem psychischen Geschehen der Witzbildung läßt sich die Dynamik eines Lesens, in dem sich neue Zusammenhänge erschließen, auf der Grundlage der psychoanalytischen Witztheorie verstehen. In der affektiv geladenen Text-Leser-Interaktion spielen Übertragungs- und Gegenübertragungsmechanismen sowie Prozesse der Einverleibung und Identifikation eine Rolle, die textuell zu reformulieren sind. Allgemein gewendet steht dabei der Zusammenhang von psychischer und sprachlicher Struktur, von Psyche und Logos, in Frage.

Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Hans-Dieter Gondek hat Grund zur Freude. Seine Vorstellung von einer witzigen und zugleich gescheiten Studie zu Leben und Werk Martin Heideggers hat in diesem Buch Gestalt angenommen. Gründend auf einer "weit ausholenden Durcharbeitung des Heidegger`schen Werkes", schreibt Gondek, präsentiere der Autor seine Ergebnisse geistvoll, anspielungsreich und mitunter derb- drastisch. Ob bei der Betrachtung von Postkarten und Photographien oder im hermeneutischen Lesezirkel mit H., Kant, Schelling, Hölderlin und Nietzsche, ob in der perspektivenreichen Auseinandersetzung mit Bachtin und Derrida oder mit der Sekundärliteratur zum "Meister aus Deutschland" - Gondek kommt aus dem Staunen gar nicht mehr raus - der Mann (Schödelbauer) hält auch noch die Balance zwischen Originalität und wissenschaftlichem Diskurs!

© Perlentaucher Medien GmbH