stematiker apostrophiert, deren Leistungen bestenfalls als überholt angese hen werden, nicht selten jedoch auch als Hemmschuh für die neuen Seh weisen einer psychodynamischen Psychiatrie mit tiefen psychologischen Theorien, Lehranalysen, Selbsterfahrungsgruppen u. a. m. Unberücksichtigt bleibt dabei meist, daß viele der neuen Lehren trotz der Betonung von Be griffen wie "Seele" oder "psychisch" im Grunde nur maskierte Formen einer modischen identitätstheoretischen Philosophie materialistischer Couleur darstellen (Koehler 1984). Gewiß ist gegen eine psychodynamische Ausbildung des psychiatri schen Nachwuchses wenig einzuwenden, sofern eine Verabsolutierung des gewählten Standpunktes vermieden wird. Leider stellen die zweifellos erfor derlichen tiefen psychologischen Aspekte noch keinen selbstverständlichen Teil einer integralen psychiatrischen Ausbildung an den deutschen Klini ken dar, in denen der junge Assistenzarzt sein diagnostisches und therapeu tisches Wissen erwirbt (Mombour 1984). Deshalb sieht er sich fast überall gezwungen, unter zum Teil erheblichen Schwierigkeiten seinen Zusatztitel für Psychotherapie "außer Haus" zu erwerben. Dessen schwere Zugäng lichkeit, die vor allem institutionell bedingt ist, mag zur Tendenz beitragen, daß die psychodynamische Sehweise eine herausgehobene Position erhält und in der Vorstellung gerade der psychiatrischen Anfanger leicht zum do minierenden Denkansatz gerät.
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