Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,7, Hochschule Darmstadt (Fachbereich für Gesellschaftswissenschaften und Soziale Arbeit), Veranstaltung: Zur Psychodynamik bei Familien mit einem behinderten Kind, Sprache: Deutsch, Abstract: Ich bin gelernte Erzieherin und habe mich während meiner damaligen Ausbildung konsequent zuerst an Kindergärten gehalten und etwas später an Jugendhilfeeinrichtungen. Danach kam mein Anerkennungsjahr und ich bekam das Angebot in einem Heim für behinderte Kinder zu arbeiten. Zu erst war ich skeptisch, da ich mich damit noch nie befasst hatte und dieser Aspekt in meiner Ausbildung auch erheblich zu kurz kam. Also erklärte ich mich zu einem Hospitationstag bereit, der mir etwas Aufschluss liefern sollte. Dieser Tag verlief ganz angenehm und ich fand die Mitarbeiter nett, also sprang ich ins kalte Wasser. In den ersten Wochen überlegte ich noch, ob ich einen Fehler gemacht hätte und stellte meine gesamte Ausbildungswahl in Frage, da auf mich hier etwas völlig Neues einstürmte. Es war sehr familiär und die Kinder absolut direkt. Im einen Moment war man der liebste Mensch auf Erden und im nächsten der am meisten gehasste. Und all das direkt, sofort, ohne Umschweife und am Besten noch in der körperlichen Auseinandersetzung. Ich war schockiert!Dann allerdings sprang ich über meinen Schatten und lernte die originellsten, einmaligsten und stärksten Kinder kennen. Ich machte eine Erfahrung, die ich nie missen möchte und die mich ein ganzes Stück offener, durchsetzungsfähiger und einfühlsamer gemacht hat. Hinzu kamen die Eltern dieser Kinder. Anfangs kam ich nur ab und an mit ihnen in Kontakt, meist am Telefon, da Ferienzeit war. Dann begann die Zeit, in der einige Kinder auch jedes zweite Wochenende von ihren Eltern abgeholt wurden oder Feste statt fanden, wie zum Beispiel Konfirmationen, bei denen auch die Eltern zugegen waren. Ich interessierte mich sehr für ihre Situation. Wie ist es, ein behindertes Kind zu bekommen? Wie fühlen sich die Geschwister dabei? Mit welchen Vorurteilen wird man konfrontiert, wenn man mit einem solchen Kind durch die Stadt läuft? Was muss passieren, dass man sich selbst zugestehen kann, das Kind in ein Heim zu geben und wie sieht die Situation aus, wenn das Kind älter wird? All diese Fragen stellte ich mir und Ihnen und lernte dabei einige sehr offene Menschen kennen, die gerne bereit waren mir Antworten zu geben.
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