Ein verständlicher Überblick über die Grundlagen der Psychologie
Das Buch „Psychologie für Dummies“ ist eine wohl strukturierte, für eine breite Leserschaft angelegte, verständliche Einführung in die Grundlagen der Psychologie. Es ist aufgebaut wie ein Fachbuch, inhaltlich aber nicht überfrachtet
und damit für Laien geeignet. Es gliedert sich in 8 Teile und 26 Kapitel. Besondere Symbole…mehrEin verständlicher Überblick über die Grundlagen der Psychologie
Das Buch „Psychologie für Dummies“ ist eine wohl strukturierte, für eine breite Leserschaft angelegte, verständliche Einführung in die Grundlagen der Psychologie. Es ist aufgebaut wie ein Fachbuch, inhaltlich aber nicht überfrachtet und damit für Laien geeignet. Es gliedert sich in 8 Teile und 26 Kapitel. Besondere Symbole kennzeichnen wichtige Informationen. Der Einstieg ist in jedem Kapitel möglich. Durch Querverweise sind die Kapitel untereinander vernetzt.
Psychologie lässt sich definieren als wissenschaftlich begründete Erforschung von menschlichem Verhalten und von Denkvorgängen. Es ist eine empirische Wissenschaft, wenngleich laut Autor Adam Cash auch zahlreiche Erkenntnisse auf Autoritäten beruhen, auf klinische Forschungen (ohne systematische Untersuchungen) zurückgehen oder Ergebnis theoretischer Überlegungen sind. Damit gibt es Überschneidungen, aber auch signifikante Unterschiede zu den Naturwissenschaften.
Autor Cash erklärt die Bedeutung der Biologie für psychologische Erkenntnisse, hierzu gehören insbesondere Gehirn und Nervensystem. Dem Reduktionismus (Reduktion der Psychologie auf die Biologie) steht er kritisch gegenüber. „Sie scheint unseren Wunsch nach einem freien Willen, nach Selbstbestimmtheit und Bewusstsein zu beleidigen.“ (44) Dem Bewusstsein widmet er ein eigenes Kapitel.
Die Grundregeln des Denkens ähneln den Grundregeln von Computern. Es gibt einen Input, einen Speicher, Regeln für die Verarbeitung und einen Output. Ich hätte es begrüßt, wenn der Autor auch die Unterschiede zwischen Gehirn und Computer herausgearbeitet hätte. Diese werden u.a. deutlich, wenn es um Motivation und Emotionen geht. Motivation und Gefühle sind eng miteinander verzahnt.
Lässt sich Verhalten in Reiz und Reaktion zerlegen, wie Vertreter des Behaviorismus glauben? Cash erläutert klassische Experimente zur Untermauerung dieser Thesen (Klassische Konditionierung nach Pawlow, Thorndikes Katzen, Skinners Ratten). Diese Lehre hatte zum Ziel, die Psychologie zu einer exakten Naturwissenschaft hin zu entwickeln. Cash versäumt es, die Grenzen des Behaviorismus aufzuzeigen.
Auf 100 Seiten führt der Autor die Leser in die Grundlagen der Sozialpsychologie ein. Die Arbeiten von Sigmund Freud und die seiner Nachfolger werden erläutert. Hierzu gehören Einführungen in das Unbewusste und in den Machtkampf zwischen Es, Ich und Über-Ich. Cash erläutert kurz die späteren Theorien von Heinz Hartmann, Robert White, Alfred Adler und Erik Erikson.
In weiteren Ausführungen geht es um wichtige psychische Störungen wie Angststörungen, Depression, Schizophrenie und das Posttraumatische Stress-Syndrom. Dabei ist die Frage, was normales Verhalten ist, gar nicht einfach zu beantworten. Paul Watzlawick machte in „Vom Unsinn des Sinns oder Vom Sinn des Unsinns“ (58) mangels klarer Definition der Normalität deutlich, dass es in der Psychiatrie unmöglich ist, Pathologien zu definieren.
Das Buch ist mit über 400 Seiten recht umfangreich. Es vermittelt einen guten Überblick über Grundlagen und Methoden der Psychologie, ersetzt aber nicht den Rat von Experten. Das Buch ist für Leser geeignet, die ein überdurchschnittliches Interesse für den Menschen und sein Verhalten aufbringen, aber kein Fachbuch lesen wollen. Autor Adam Cash ist Dozent für Psychologie und Fachmann für forensische Psychologie.