Wie kam es zur Kritischen Psychologie? Im Zuge der Studierendenrevolte und weiterer sozialer Bewegungen (Antipsychiatrie, Frauenbewegung u. a.) formierte sich an verschiedenen Orten der Welt eine radikale Ideologie- und Funktionskritik der Psychologie. Dies mündete in wirkmächtige Projekte einer kritisch-reflexiven Psychologie als Wissenschaft und professionelle Praxis, darunter die an der FU Berlin von einer Gruppe um Klaus Holzkamp entwickelte Kritische Psychologie. Sie verknüpft Theoriekritik mit dem programmatischen Anspruch, der psychologischen Kontroll- und Legitimationswissenschaft eine subjektorientierte, emanzipatorische Alternative entgegenzustellen.Der kanadische Psychologe Charles W. Tolman bietet einen strukturierten Einstieg in die Kritische Psychologie und wirft einen kritisch-reflexiven Blick auf Entstehungsgeschichte und Aktualität dieser Wissenschaftsentwicklung.