Die Autorinnen und Autoren gehen in einer interdisziplinären Perspektive dem Verhältnis von Psychologie und Kritik nach. Dabei stellen sie den historischen Transformationsprozess der Psychologisierung in den Vordergrund, der in der Nachkriegszeit einsetzte. Dieser Wandel umfasst nicht nur die Popularisierung psychologischen Wissens und die Verbreitung psychotherapeutischer Praktiken in der Alltagswelt. Vielmehr markiert die Psychologisierung auch eine Ausweitung der Disziplin "Psychologie", die mit einer Wende hin zur Dominanz quantitativer Modelle sowie einer Marginalisierung theoriezentrierter Ansätze einhergeht. Schon in ihrer Formationszeit wurden beide Psychologisierungsprozesse von lautstarker Kritik begleitet.