Menschen mit Psychiatrie-Erfahrung sind nicht nur seelisch krank - die meisten gestalten aktiv ihr Leben, mit eigenen Deutungsmustern für ihre individuellen Erfahrungen. Eine Psychose kann so gesehen nicht nur zum Zusammenbruch psychischer Funktionen führen, sondern gleichzeitig auch als subjektiver Lösungs- oder Bewältigungsversuch betrachtet werden.Mit diesem Verständnis von Krankheit und Gesundheit haben sich verschiedene Theoretiker beschäftigt und dazu Modelle entwickelt. In diesem Buch werden die Ansätze von Laing, Ciompi, Mentzos, Wulff und Bock und ihre existenzialistischen,…mehr
Menschen mit Psychiatrie-Erfahrung sind nicht nur seelisch krank - die meisten gestalten aktiv ihr Leben, mit eigenen Deutungsmustern für ihre individuellen Erfahrungen. Eine Psychose kann so gesehen nicht nur zum Zusammenbruch psychischer Funktionen führen, sondern gleichzeitig auch als subjektiver Lösungs- oder Bewältigungsversuch betrachtet werden.Mit diesem Verständnis von Krankheit und Gesundheit haben sich verschiedene Theoretiker beschäftigt und dazu Modelle entwickelt. In diesem Buch werden die Ansätze von Laing, Ciompi, Mentzos, Wulff und Bock und ihre existenzialistischen, systemtheoretischen, psychoanalytischen, ethnopsychiatrischen und anthropologischen Stränge der Subjektorientierung vorgestellt. Es sind allesamt Theoretiker, die großen Einfluss auf die psychiatrische Praxis hatten oder haben. Ihre Namen verbinden sich z.B. mit dem Ende der Anstalten, der Soteria und den Psychose-Seminaren.Das Buch bietet einen spannenden Überblick über die theoretische Fundierung der Subjektorientierung und dient gleichzeitig als Klärungshilfe für den Alltag: Subjektorientierung kann neue Zugänge schaffen bei Fragen der Rehabilitation, des Wohnens und der Therapie.
Prof. Dr. Reinhard Lütjen, Jahrgang 1954, ist Diplom-Psychologe und approbierter Psychotherapeut und lehrt am Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit der FH Kiel. Von 1980 bis 1995 war er in verschiedenen klinischen und gemeindepsychiatrischen Einrichtungen tätig, u.a. als Stationspsychologe im Langzeitbereich der Klinik Rickling in Schleswig-Holstein und als Projektleiter für den Aufbau gemeindepsychiatrischer Strukturen im Bereich Hamburg-Bergedorf. Zusätzlich war er von 1993 - 2002 Fachkoordinator der Sozialpsychiatrischen Zusatzausbildung der DGSP-Schleswig-Holstein. Seit 1995 ist er als Professor für Psychologie und Sozialpsychiatrie an der FH Kiel tätig. Seine Arbeits- und Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen 'NutzerInnenorientierung und Qualitätsentwicklung in Einrichtungen für Menschen mit geistigen oder psychischen Behinderungen' und 'Subjektorientierte Ansätze in der Psychiatrie'.
Inhaltsangabe
Einleitung 7Herr A. - Autofahren ohne Motor 10Subjekt und Subjekt-Sein 18Subjektorientierung: Ein neuer, noch ungeklärter Begriffin der Sozialpsychiatrie 18Subjekt sein: Erleben, handeln, leiden, zerbrechen, bewältigen 20Entschwinden des Subjekts in der Postmoderne? 22Aufhebung des Subjekts durch die Hirnforschung? 25Das Subjekt - nach wie vor die nicht hintergehbare Basisindividueller Erfahrung 28Geschlechtsspezifische Perspektive 29Intersubjektivität 32Frau S. 32Subjektivität als Dialog 33Anerkennung des anderen: Intersubjektive Psychoanalyse 34Anerkennung und Zerstörung 35 Überleitung - Theoriemodelle zur Subjektorientierung 38Ronald D. Laing: Vom geteilten Selbst zur Antipsychiatrie -Existenzialismus und Psychose 41A Theoriemodell 41B Vertiefung 52C Menschen- und Psychosebild 58D Praxis 63Luc Ciompi: Von der Affektlogik zur Soteria -Systemtheorie und Psychose 68A Theoriemodell 68B Vertiefung 81C Menschen- und Psychosebild 89D Praxis 93Stavros Mentzos: Von der Konflikttheorie zur psychodynamischenPsychiatrie - Psychoanalyse und Psychose 97A Theoriemodell 97B Vertiefung 110C Menschen- und Psychosebild 116D Praxis 120Erich Wulff: Von der Ethnopsychiatrie zur Wahnsinnslogik -Tätigkeitstheorie und Psychose 122A Theoriemodell 122B Vertiefung 135C Menschen- und Psychosebild 139D Praxis 142Thomas Bock: Vom »Stimmenreich« zum Trialog -Anthropologie und Psychose 145A Theoriemodell 145B Vertiefung 152C Menschen- und Psychosebild 155D Praxis 157Selbstklärung statt Fremdklärung 160Frau V.: Eine Kugel öffnet sich 160 Selbstklärung - Ziel subjektorientierter Psychiatrie 162Prämisse: Unterstellen von »guten Gründen« 165Psychotische Lebensbewältigung subjektorientiert begreifen:Identitätsschutz und Identitätserweiterung 166Praxisperspektiven 179Subjektorientierung als Haltung 179Personenzentrierter Ansatz: Individuelle Gestaltung der Hilfeplanung 186Psychoedukation: Schulung von Patienten oder Bildung für Klienten? 194Trialog: Expertinnen und Experten tauschen sich aus 200Subjektorientierung und Umgang mit »Unfreiwilligkeit« 204Subjektorientierte Gespräche 210Danksagung 217Literatur 218Der Autor 227
Einleitung 7Herr A. - Autofahren ohne Motor 10Subjekt und Subjekt-Sein 18Subjektorientierung: Ein neuer, noch ungeklärter Begriffin der Sozialpsychiatrie 18Subjekt sein: Erleben, handeln, leiden, zerbrechen, bewältigen 20Entschwinden des Subjekts in der Postmoderne? 22Aufhebung des Subjekts durch die Hirnforschung? 25Das Subjekt - nach wie vor die nicht hintergehbare Basisindividueller Erfahrung 28Geschlechtsspezifische Perspektive 29Intersubjektivität 32Frau S. 32Subjektivität als Dialog 33Anerkennung des anderen: Intersubjektive Psychoanalyse 34Anerkennung und Zerstörung 35 Überleitung - Theoriemodelle zur Subjektorientierung 38Ronald D. Laing: Vom geteilten Selbst zur Antipsychiatrie -Existenzialismus und Psychose 41A Theoriemodell 41B Vertiefung 52C Menschen- und Psychosebild 58D Praxis 63Luc Ciompi: Von der Affektlogik zur Soteria -Systemtheorie und Psychose 68A Theoriemodell 68B Vertiefung 81C Menschen- und Psychosebild 89D Praxis 93Stavros Mentzos: Von der Konflikttheorie zur psychodynamischenPsychiatrie - Psychoanalyse und Psychose 97A Theoriemodell 97B Vertiefung 110C Menschen- und Psychosebild 116D Praxis 120Erich Wulff: Von der Ethnopsychiatrie zur Wahnsinnslogik -Tätigkeitstheorie und Psychose 122A Theoriemodell 122B Vertiefung 135C Menschen- und Psychosebild 139D Praxis 142Thomas Bock: Vom »Stimmenreich« zum Trialog -Anthropologie und Psychose 145A Theoriemodell 145B Vertiefung 152C Menschen- und Psychosebild 155D Praxis 157Selbstklärung statt Fremdklärung 160Frau V.: Eine Kugel öffnet sich 160 Selbstklärung - Ziel subjektorientierter Psychiatrie 162Prämisse: Unterstellen von »guten Gründen« 165Psychotische Lebensbewältigung subjektorientiert begreifen:Identitätsschutz und Identitätserweiterung 166Praxisperspektiven 179Subjektorientierung als Haltung 179Personenzentrierter Ansatz: Individuelle Gestaltung der Hilfeplanung 186Psychoedukation: Schulung von Patienten oder Bildung für Klienten? 194Trialog: Expertinnen und Experten tauschen sich aus 200Subjektorientierung und Umgang mit »Unfreiwilligkeit« 204Subjektorientierte Gespräche 210Danksagung 217Literatur 218Der Autor 227
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