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Mehr als die Hälfte aller Patienten weist Krankheiten mit seelischen Störungen oder mit einer psychosomatischen Ätiologie auf. Daher ist es für Studierende wie Ärzte wichtig, die Grundlagen der psychosomatischen Medizin zu kennen. Im "Klußmann" werden die wichtigsten Krankheitsbilder aus psychosomatischer Sicht behandelt. Einleitungen und Definitionen erleichtern den Einstieg, zahlreiche Fallbeispiele stellen den Bezug zur Praxis her. Die 6. Auflage wurde auf Basis der neuesten Ergebnisse aus der psychosomatischen Forschung aktualisiert.
Etwa 30 % aller Menschen, die eine Arztpraxis
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Produktbeschreibung
Mehr als die Hälfte aller Patienten weist Krankheiten mit seelischen Störungen oder mit einer psychosomatischen Ätiologie auf. Daher ist es für Studierende wie Ärzte wichtig, die Grundlagen der psychosomatischen Medizin zu kennen. Im "Klußmann" werden die wichtigsten Krankheitsbilder aus psychosomatischer Sicht behandelt. Einleitungen und Definitionen erleichtern den Einstieg, zahlreiche Fallbeispiele stellen den Bezug zur Praxis her. Die 6. Auflage wurde auf Basis der neuesten Ergebnisse aus der psychosomatischen Forschung aktualisiert.
Etwa 30 % aller Menschen, die eine Arztpraxis aufsuchen, leiden an seelisch bedingten Erkrankungen. Für Ärzte ist es daher notwendig diese Patienten angemessen zu erkennen, mit ihnen umgehen, sie behandeln oder an Fachvertreter überweisen zu können. Die Grundlagen der psychosomatischen Medizin zu beherrschen ist somit für Studierende, Ärzte aller Fachdisziplinen wie auch für psychologische Psychotherapeuten unumgänglich. Im "Klußmann" werden die wichtigsten Krankheitsbilder aller klinischen Fachgebiete aus psychosomatischer Sicht behandelt. Dabei erleichtern Einleitungen und Definitionen den Einstieg in die Materie, zahlreiche Fallbeispiele sorgen für Anschaulichkeit und stellen den Bezug zur Praxis her. Umfangreiche Hinweise zu weiterführender Literatur, ein Glossar und ein Verzeichnis psychotherapeutisch/psychosomatischer Einrichtungen erhöhen den Wert dieses Lehrbuchs als Nachschlagewerk.
Autorenporträt
Univ.-Prof. Dr. med. Oec. med. Marius Nickel, Psychiater und Psychoanalytiker, wurde am 16.09.1961 in Saybusch, (Zywiec, Oberschlesien) in Polen, geboren. Nach der Matura 1980 nahm er das Medizinstudium an der Jagiellonen Universität in Krakau auf, welches er 1986 beendete. Kurz danach wanderte er nach Deutschland aus.
Er habilitierte zweimal; einmal im Fachbereich Psychiatrie an der 1. Universitätsklinik, PMU, Salzburg, Austria über das Thema "Psychopharmakologische Behandlung der Aggression bei Borderline-Patieten", das andere Mal im Fachbereich Psychosomatische Medizin an der II. Klinik für Innere Medizin, Schwerpunkt Psychosomatik, Universität Regensburg, Deutschland über das Thema Familientherapie bei aggressiven Jugendlichen". Professor Nickel absolvierte auch etliche Zusatz- und Weiterbildungen wie Psychoanalyse, Verhaltenstherapie, systemisch-integrative Paar- und Familientherapie und ist u.a. Facharzt für Psychotherapeutische Medizin und Psychotherapie, Balint-Gruppe

nleiter, Lehrtherapeut, Supervisor und dergleichen mehr. Er ist Mitglied an zahlreichen Fachgesellschaften, wie z.B. der Deutschen Gesellschaft für Psychoanalyse, Psychotherapie, Psychosomatik und Tiefenpsychologie (DGPT), der Österreichischen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie (ÖGPP), der Deutschen Gesellschaft für Psychotherapeutische Medizin (DGPM), der Deutschen Fachgesellschaft für Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (DFT), der Österreichischen Gesellschaft für Neuropsychopharmakologie und Biologische Psychiatrie sowie der Wissenschaftlichen Gesellschaft der Ärzte in der Steiermark. Seit 2007 ist er Vize-Präsident der Österreichischen Balint-Gesellschaft (ÖBG). Mit Wirksamkeit vom 1.10.2006 wurde er vom Rektor zum Professor für Psychosomatik und Psychotherapie an die Medizinische Universität Graz, Austria berufen. Seit 2006 hat er auch eine Professur für psychiatrische, psychosomatische und psychotherapeutische Forschung an der PMU, Salzburg, inne.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.01.2010

Was ist nicht psychosomatisch?

Wohin mit der Psyche? Zur Psychiatrie, zur Psychotherapie oder zu dem aufstrebenden neuen Bereich, der seit dem Jahr 2003 "Psychosomatische Medizin und Psychotherapie" heißt? Tatsächlich ist der psychosomatische Sektor von der Psychiatrie und der Psychotherapie nur vage abgegrenzt und sucht daher mit einschlägigen Buchtiteln den Eindruck einer fachlichen Selbständigkeit zu unterstreichen (Rudolf Klußmann, Marius Nickel: "Psychosomatische Medizin und Psychotherapie". Ein Kompendium für alle medizinischen Teilbereiche. Springer Verlag, Berlin 2009. 608 S., geb., 49,95 [Euro]). Hinter nüchternen Titeln wie diesem spielt sich ein handfester zunftpolitischer Streit ab, ohne den die derzeitige Konjunktur vorgeblich psychosomatischer Sachbuchliteratur nicht zu verstehen ist - also der Aufschwung von Büchern über "Neuro-Psychosomatik" bis hin zu eher blumigen Fibeln namens "Wenn die Seele durch den Körper spricht".

Worum es in diesem Zunftstreit hinter der Psychosoma-Literatur geht, und was es mit dem neuen Fach "Psychosomatische Medizin und Psychotherapie" auf sich hat, legt der Psychiatrieprofessor Asmus Finzen, einer der bekanntesten Vertreter der deutschen Reformpsychiatrie, im neuen Heft von "Psychologie heute" dar. Finzen sieht in der Neuschaffung der ärztlichen psychosomatischen Fachdisziplin eine "Zweiklassenpsychiatrie durch die Hintertür" kommen: "Es sind die Gebildeteren, die verbal und sozial Kompetenteren, die Durchsetzungsfähigen, die in der Krankheit noch Handlungsfähigen, die Jüngeren, die mit einer stützenden Familie im Hintergrund, die die Kliniken für Psychosomatische Medizin aufsuchen und die deren Indikationskriterien am ehesten erfüllen. Es sind die Entwurzelten, die Vereinsamten, die Verwirrten und Verworrenen, die ,Störenden' und in Ängsten und Manie Aggressiven, die Behandlungsunwilligen, die die Aufnahmepflicht ausschließlich in die Kliniken für Psychiatrie (und Psychotherapie) führt."

Mit anderen Worten: Durch die Aufspaltung von Psychiatrie und Psychosomatik wird "die Diskriminierung und Stigmatisierung bestimmter Patienten- und Bevölkerungsgruppen" gebahnt. Weil die Psychosomatik hierzulande über rund 25 000 Klinikbetten gebiete und fast alle Rechte, aber nicht die Pflichten der Versorgungspsychiatrie habe, sei die Konkurrenz zwischen psychosomatisch-psychotherapeutischer Medizin und Psychiatrie "vergiftet".

Über solche Hintergründe erfährt man in der boomenden Psychosoma-Literatur naturgemäß nichts. Im Verlagstext zum erwähnten Buch von Rudolf Klußmann heißt es in aller Unschuld: "Im ,Klußmann' werden die wichtigsten Krankheitsbilder aller klinischen Fachgebiete aus psychosomatischer Sicht behandelt." Ob sich in dieser Sicht etwas sehen lässt, das nicht schon in psychiatrischer oder psychotherapeutischer Sicht sichtbar wird, ob es überhaupt eine Störung gibt, die nicht psychosomatisch ist - darüber könnte ein fesselndes Buch von Asmus Finzen Auskunft geben.

CHRISTIAN GEYER

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