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Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten im beruflichen Kontext - Erfahrungen, Konflikte, Perspektiven war ein Leitthema der 46. Lindauer Therapiewochen.
In diesem Buch werden die grundsätzlichen Ausführungen zu den ganz eigenen Bedingungen des psychotherapeutischen Berufs zugänglich gemacht:
- persönliche Voraussetzungen und Qualifikationen, neuere Entwicklungen in der Weiterbildung
- Spezifika der therapeutischen Beziehung, Geschlechtszugehörigkeit, Erotik
- emotionale Belastungen, Gefährdungen, Burnout
- Berufspolitik, Psychotherapie im gesellschaftlichen Prozeß.
Die
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Produktbeschreibung
Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten im beruflichen Kontext - Erfahrungen, Konflikte, Perspektiven war ein Leitthema der 46. Lindauer Therapiewochen.
In diesem Buch werden die grundsätzlichen Ausführungen zu den ganz eigenen Bedingungen des psychotherapeutischen Berufs zugänglich gemacht:
- persönliche Voraussetzungen und Qualifikationen, neuere Entwicklungen in der Weiterbildung
- Spezifika der therapeutischen Beziehung, Geschlechtszugehörigkeit, Erotik
- emotionale Belastungen, Gefährdungen, Burnout
- Berufspolitik, Psychotherapie im gesellschaftlichen Prozeß.
Die Autoren dieses Bandes schöpfen aus ihren eigenen beruflichen Erfahrungen, sie zeigen vielfältige Aspekte und unterschiedliche Perspektiven auf. Die derzeitige Gesundheitspolitik gibt dem Buch seine besondere Aktualität.
Autorenporträt
Prof. Dr. med. Peter Buchheim ist Nervenarzt und Psychoanalytiker. Er arbeitet als Facharzt für Psychotherapeutische Medizin in der Instituts- und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Technischen Universität München. Er gehört dem Wissenschaftlichen Beirat der Lindauer Psychotherapiewochen an.
Prof. Dr. Paul L. Janssen ist Facharzt für Psychotherapeutische Medizin, Nervenfacharzt, Psychoanalytiker (DPV), Lehranalytiker, Gruppenlehranalytiker; leitender Fachvertreter für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie und Leitender Arzt des Westfälischen Zentrums für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Dortmund der Ruhr-Universität Bochum.

Prof. Dr. med. Manfred Cierpka, Psychiater, Psychoanalytiker und Familientherapeut, ist Ärztlicher Direktor der Abteilung für Psychosomatische Kooperationsforschung und Familientherapie der Universität Heidelberg und wissenschaftlicher Leiter der Lindauer Psychotherapiewochen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.07.1998

Auch der Helfer braucht Hilfe
Verlockungen und Verstrickungen im Beruf des Psychotherapeuten

"Vom Jahre 1902 an scharte sich eine Anzahl jüngerer Ärzte um mich in der ausgesprochenen Absicht, die Psychoanalyse zu erlernen, auszuüben und zu verbreiten", schreibt Freud 1914 in der Schrift "Zur Geschichte der psychoanalytischen Bewegung". Wie sieht heute, rund hundert Jahre später, das Berufsbild des Psychotherapeuten aus? Paul Janssen, Manfred Cierpka und Peter Buchheim, alle drei leitende Hochschullehrer an deutschen Universitäten, haben zu dieser Frage einen informativen und in mancher Hinsicht ungewöhnlichen Sammelband herausgegeben. Standen bisher der Patient, die Familie oder die Gruppe im Mittelpunkt der Therapieforschung, ist in jüngster Zeit auch eine umgekehrte Blickrichtung zu verfolgen. Dabei wird das Konzept der "Gegenübertragung", das sich mit den Gefühlsreaktionen des Therapeuten auf die "Übertragungen" des Patienten beschäftigt, radikal erweitert. Jetzt rückt die Person des Therapeuten selbst ins Interesse.

Was motiviert ihn zu seinem Beruf, welche Rolle spielt für ihn die Liebe in der Therapie, wodurch wird er zu sexuellen Grenzüberschreitungen verführt, wie erträgt er die Dauerbelastung durch das Leiden seiner Patienten und schließlich, welche Verarbeitungsmöglichkeiten hat er, um einem "Burn-out-Syndrom" vorzubeugen? Die vielschichtigen Antworten auf solche Fragen gewinnen angesichts der Ausweitung des Berufsstandes besonders an Gewicht, weil von ihnen nicht nur die Therapeuten, sondern mittelbar auch die Patienten betroffen sind. Gegenwärtig führen in der Bundesrepublik circa 15000 Psychotherapeuten jährlich über 250000 Behandlungen durch, die von Krankenkassen finanziert werden. Nach der Einführung des "Neuen Psychotherapeutengesetzes" von 1998 ist mit einer erheblichen Zunahme von ausgebildeten Therapeuten zu rechnen, soll die psychotherapeutische Grundversorgung der Bevölkerung garantiert werden.

Um diese Entwicklung zu reflektieren, haben die Herausgeber nicht nur kompetente Beiträge über die subjektiven Seiten des Berufsstandes in den Band aufgenommen, sondern auch Aufsätze über das Bild der Psychotherapie in den Medien, über das Verhältnis von somatischer und psychologischer Medizin und über berufspolitische Fragen. Sie entwerfen sowohl für den Fachmann wie für den Laien ein realistisches Gesamtbild eines Berufs, der die Öffentlichkeit immer wieder, schwankend zwischen Attraktion, Ambivalenz und heftigem Widerstand, in besonderer Weise beschäftigt. Der "unmögliche Beruf", von dem Freud einst sprach, ist inzwischen dank einer fundierten theoretischen und praktischen Ausbildung in Kliniken und Weiterbildungsinstituten nicht nur zu einem "möglichen", sondern angesichts des verbreiteten psychischen Elends in der Bevölkerung zu einem notwendigen Beruf geworden. HORST PETRI

Paul L. Janssen, Manfred Cierpka, Peter Buchheim (Hrsg.): "Psychotherapie als Beruf". Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1997. 241 S., br., 48,- DM.

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