Menschen mit Lern- oder geistiger Behinderung finden oft nur schwer einen psychotherapeutischen Behandlungsplatz, insbesondere für eine Psychotherapie auf psychoanalytischer Grundlage, obwohl gerade in dieser Behandlungsform viele Chancen liegen. Schwierigkeiten und Hindernisse lassen sich häufig bei Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten verorten. Sie hängen mit der unbewussten Wirksamkeit einer kollektiven Ausgrenzungsfigur zusammen. Im therapeutischen Prozess führt gerade die Auseinandersetzung mit dieser Figur jedoch zu wichtigen Verstehens- und Veränderungsprozessen. Sich als…mehr
Menschen mit Lern- oder geistiger Behinderung finden oft nur schwer einen psychotherapeutischen Behandlungsplatz, insbesondere für eine Psychotherapie auf psychoanalytischer Grundlage, obwohl gerade in dieser Behandlungsform viele Chancen liegen. Schwierigkeiten und Hindernisse lassen sich häufig bei Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten verorten. Sie hängen mit der unbewussten Wirksamkeit einer kollektiven Ausgrenzungsfigur zusammen. Im therapeutischen Prozess führt gerade die Auseinandersetzung mit dieser Figur jedoch zu wichtigen Verstehens- und Veränderungsprozessen. Sich als Psychotherapeut, Psychotherapeutin konzeptionell wie auch emotional dafür zu öffnen, kann zu einer beidseitigen Bereicherung führen.In enger Verbindung von Theorie und Praxis widmet sich Maria Becker dieser Problematik, indem sie psychoanalytische Konzepte, die die Besonderheiten in der Arbeit mit Menschen mit Behinderung berücksichtigen, vorstellt und mit zahlreichen klinischen Vignetten verdeutlicht. Somit können Psychotherapeuten und Psychotherapeutinnen sowohl ihr praktisches Wissen vertiefen als auch etwaige Hindernisse bei sich selbst identifizieren und abbauen.
Maria Becker, Dr. sc. mus., ist Diplom-Psychologin, Diplom-Musiktherapeutin sowie approbierte Psychologische Psychotherapeutin und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin in eigener Praxis in Hamburg. Sie verfügt über langjährige Erfahrungen in der psychotherapeutischen Arbeit mit Menschen mit einer Lern- oder geistigen Behinderung sowie in der sozialtherapeutischen Arbeit mit Familien mit Kindern mit einer Lern- oder geistigen Behinderung.
Inhaltsangabe
VorwortI Psychoanalytisches Verständnis der geistigen Behinderung1 Einführung. Bedeutung von kollektiver Abwehr und Gegenübertragungswiderstand für die Unterversorgung von Menschen mit einer geistigen Behinderung2 Was heißt es, geistig behindert zu sein?2.1 Geistige Behinderung als individuelle Diagnose2.2 Geistige Behinderung als soziale Kategorie2.3 Geistige Behinderung im Kontext der therapeutischen Beziehung3 Psychodynamik der geistigen Behinderung Geistige Behinderung als gescheiterte Subjektgenese3.1 Subjektgenese nach Lorenzer und Niedecken3.2 Die Institution Geistigbehindertsein3.3 Folgen für die Subjektgenese des Kindes4 Klinische Arbeit mit Menschen mit geistiger Behinderung unter den Bedingungen der Institution Geistigbehindertsein4.1 Dilemma der Spaltungsdynamik in der Psychotherapie4.2 Allmachts- und Ohnmachtsfantasien in der Spaltungsdynamik4.3 Der Schrecken in der therapeutischen Beziehung4.4 Leiblichkeit als Ort deformierter, selbstbehauptender und libidinöser Impulse in der Übertragung4.5 Dahlia: Eine tiefenpsychologisch fundierte Kinder-PsychotherapieII Hilfreiche theoretisch-methodische Konzepte5 Therapeutische Haltung6 Szenisches Verstehen und Symbolbildung7 Projektive Identifikation8 Einbeziehung nonverbaler Methoden: Handlungsdialog9 Psychoanalytische Musiktherapie9.1 Theorie der psychoanalytischen Musiktherapie9.2 Klinik der psychoanalytischen Musiktherapie mit Menschen mit einer geistigen Behinderung10 Rationaler Mythos10.1 Der Eindruck 'Es scheint vegetativ gesteuert zu sein' im Rationalen Mythos10.2 Der Eindruck 'Es scheint vegetativ gesteuert zu sein' im Kontext der Zwischenleiblichkeit10.3 Der Eindruck 'Es scheint vegetativ gesteuert zu sein' im Kontext der therapeutischen Beziehung10.4 Gehaltensein im Symbolischen: Der Rahmen als ein haltendes Subjekt, mit dem fallweise ein 'Ich für ein Du' entstehen kannAusklang und DankLiteratur
VorwortI Psychoanalytisches Verständnis der geistigen Behinderung1 Einführung. Bedeutung von kollektiver Abwehr und Gegenübertragungswiderstand für die Unterversorgung von Menschen mit einer geistigen Behinderung2 Was heißt es, geistig behindert zu sein?2.1 Geistige Behinderung als individuelle Diagnose2.2 Geistige Behinderung als soziale Kategorie2.3 Geistige Behinderung im Kontext der therapeutischen Beziehung3 Psychodynamik der geistigen Behinderung Geistige Behinderung als gescheiterte Subjektgenese3.1 Subjektgenese nach Lorenzer und Niedecken3.2 Die Institution Geistigbehindertsein3.3 Folgen für die Subjektgenese des Kindes4 Klinische Arbeit mit Menschen mit geistiger Behinderung unter den Bedingungen der Institution Geistigbehindertsein4.1 Dilemma der Spaltungsdynamik in der Psychotherapie4.2 Allmachts- und Ohnmachtsfantasien in der Spaltungsdynamik4.3 Der Schrecken in der therapeutischen Beziehung4.4 Leiblichkeit als Ort deformierter, selbstbehauptender und libidinöser Impulse in der Übertragung4.5 Dahlia: Eine tiefenpsychologisch fundierte Kinder-PsychotherapieII Hilfreiche theoretisch-methodische Konzepte5 Therapeutische Haltung6 Szenisches Verstehen und Symbolbildung7 Projektive Identifikation8 Einbeziehung nonverbaler Methoden: Handlungsdialog9 Psychoanalytische Musiktherapie9.1 Theorie der psychoanalytischen Musiktherapie9.2 Klinik der psychoanalytischen Musiktherapie mit Menschen mit einer geistigen Behinderung10 Rationaler Mythos10.1 Der Eindruck 'Es scheint vegetativ gesteuert zu sein' im Rationalen Mythos10.2 Der Eindruck 'Es scheint vegetativ gesteuert zu sein' im Kontext der Zwischenleiblichkeit10.3 Der Eindruck 'Es scheint vegetativ gesteuert zu sein' im Kontext der therapeutischen Beziehung10.4 Gehaltensein im Symbolischen: Der Rahmen als ein haltendes Subjekt, mit dem fallweise ein 'Ich für ein Du' entstehen kannAusklang und DankLiteratur
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