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Heute, mehr als 70 Jahre nachdem Eugen Bleuler den Begriff Schizophrenie einflihrte, stellt die so bezeichnete "Conditio humana" flir die helfenden Be rufe weiterhin eine enorme Herausforderung dar. In den letzten Jahren mochte es scheinen, als konnten ihr biologisch orientierte Forscher und Therapeuten In der ganzen Welt ermoglichten es die Neuro am erfolgreichsten begegnen: leptika, stOrende Symptome unter Kontrolle zu bringen und Klinikaufenthalte zu verkiirzen. Immer subtilere technische Verfahren erlaubten die immer ge nauere Untersuchung komplizierter neurophysiologischer und…mehr

Produktbeschreibung
Heute, mehr als 70 Jahre nachdem Eugen Bleuler den Begriff Schizophrenie einflihrte, stellt die so bezeichnete "Conditio humana" flir die helfenden Be rufe weiterhin eine enorme Herausforderung dar. In den letzten Jahren mochte es scheinen, als konnten ihr biologisch orientierte Forscher und Therapeuten In der ganzen Welt ermoglichten es die Neuro am erfolgreichsten begegnen: leptika, stOrende Symptome unter Kontrolle zu bringen und Klinikaufenthalte zu verkiirzen. Immer subtilere technische Verfahren erlaubten die immer ge nauere Untersuchung komplizierter neurophysiologischer und pharmakologi scher Prozesse, die offensichtlich Bezug zu schizophrenen Storungen haben. In jiingster Vergangenheit versprach die Entdeckung der Endorphine einen neuen therapeutischen Durchbruch. Gleichzeitig bestatigte eine ausgedehnte und wachsende Forschungsliteratur die Wichtigkeit, wenn nicht den Primat erbli cher und neurophysiologischer Faktoren in der Atiopathogenese dieser Storun gen. Und doch ist, wie Loren Mosher in diesem Band feststellt, nach 2 Jahrzehn ten fast universeller Verwendung der Neuroleptika klar, daB sie schwere, in vielen Hillen irreversible Nebenwirkungen haben, daB sie zumindest bei eini gen Schizophrenen die Gesundung verhindern konnen und daB sie sich nur ge ringfligig auf die langfristige psychosoziale Anpassung auswirken. Gleichzeitig mehren sich die Hinweise darauf, daB anhand der Beziehungs und Kommunikationsmuster in bestimmten Familien signifikant vorausgesagt werden kann, ob hospitalisierte Patienten mit einer schizophrenen Storung nach anfiinglicher Besserung rUckfallig werden oder nicht. Und schlieBlich er weisen mehr und mehr z. T. in diesem Band dargestellte Forschungen, daB eine gegebene soziale Umwelt - insbesondere Familienumwelt - wesentlich zur Ent wicklung schizophrener Storungen beitragen oder dieser entgegenwirken kann.
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Autorenporträt
Helm Stierlin Prof. Dr. med. et phil., Psychoanalytiker und Familientherapeut. War von 1974 bis 1991 Ärztlicher Direktor der Abteilung für psychoanalytische Grundlagenforschung und Familientherapie der Universität Heidelberg. Er verfasste über 200 wissenschaftliche Artikel und zwölf Bücher, die in zehn Sprachen übersetzt worden sind.