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In this volume, based on a week-long symposium at the University of Munich's Center for Economic Studies, two leading scholars of governmental economics debate their divergent perspectives on the role of government and its fiscal functions.
James M. Buchanan, who was influential in developing the research program in public choice, concentrates on the imperfections of the political process and stresses the need for rules to restrain governmental interference. Richard A. Musgrave, a founder of modern public finance, points to market failures and inequities that call for corrective public…mehr

Produktbeschreibung
In this volume, based on a week-long symposium at the University of Munich's Center for Economic Studies, two leading scholars of governmental economics debate their divergent perspectives on the role of government and its fiscal functions.

James M. Buchanan, who was influential in developing the research program in public choice, concentrates on the imperfections of the political process and stresses the need for rules to restrain governmental interference. Richard A. Musgrave, a founder of modern public finance, points to market failures and inequities that call for corrective public policies. They apply their differing economic and political philosophies to a variety of key issues. Each presentation is followed by a response and general discussion.

Review text:
'Two towering pillars of 20th century public economics examine the deep foundations of their own thought and their common subject. Who could resist the chance to eavesdrop on their reflections? Certainly not anyone who cares about the role of government in modern society.'

-- Robert M. Solow, Institute Professor Emeritus, MIT
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.06.2000

Ökonomie aufrecht und auf dem Kopf
Buchanan und Musgrave im Streitgespräch - Eine Dokumentation

James M. Buchanan/Richard A. Musgrave: Public Finance and Public Choice: Two Contrasting Visions of the State. MIT Press, Cambridge 1999, 272 Seiten, 76 DM.

Die Finanzwissenschaft ist wohl die einzige Branche der Nationalökonomie, die man mit Gewinn genauso gut aufrecht wie im Kopfstand betreiben kann. Für die aufrechte, die herkömmlich-neoklassische, effizienzorientierte und damit immer auch staatstreue Finanzwissenschaft steht der deutschstämmige Richard Musgrave. Diesem Nestor verdankt die Zunft eine logische Ordnung der früher arg eklektischen Finanzwissenschaft, eine Definition der drei klassischen Ansatzpunkte staatlichen Handelns: Allokation, Distribution, Stabilisierungspolitik. Die Finanzwissenschaft im Kopfstand hingegen personifiziert James Buchanan, einer der Hauptvertreter der modernen Theorie öffentlicher Wahlhandlungen ("Public Choice"), die das Verhalten des Staates in seinen Mechanismen zu ergründen, gesellschaftsvertraglich zu legitimieren und zum Beispiel durch Verhinderung des Zugriffs auf besonders effiziente Steuerquellen in engen Grenzen zu halten sucht.

Auf Einladung der Universität München waren der damals siebenundachtzigjährige Musgrave und der achtundsiebzigjährige Buchanan vor zwei Jahren zu einem einwöchigen Streitgespräch über die Grundlagen und Konsequenzen ihrer beiden Ansätze zusammengekommen. Es war ein wissenschaftliches Gipfeltreffen von höchster intellektueller Qualität und - trotz der tief greifenden konzeptionellen Unterschiede - großem menschlichem Respekt. Wer damals nicht die Gelegenheit hatte, an der Veranstaltung teilzunehmen, kann nun mit Genuss die Debatten in einer schriftlichen Dokumentation nachlesen.

Das Buch ist, der Themengliederung der verschiedenen Veranstaltungstage entsprechend, in mehrere Kapitel eingeteilt. Im ersten Kapitel schildern Buchanan und Musgrave die Quellen ihrer beiden Ansätze, bevor das eigentliche Streitgespräch beginnt. Im zweiten Kapitel stellt Musgrave die Aufgaben der Fiskalpolitik aus seiner traditionellen Sicht dar, und Buchanan gibt Kontra. Im dritten Kapitel entwirft Buchanan die notwendigen Schranken für das politische Handeln, und Musgrave übt wiederum daran Kritik. Im vierten Kapitel präsentiert Musgrave die Idealvorstellungen vom Fiskalföderalismus, und Buchanan zeigt die Lücken des Konzepts, während im fünften Kapitel wieder Buchanan mit einem Vortrag über Moral, Politik und Institutionenreform eine Vorlage für Musgraves Vorstellungen von der Zukunft des Wohlfahrtsstaats gibt.

KAREN HORN

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