Er ist Mitte 40, rührend unerwachsen und hartnäckig freiheitsliebend, er versucht, sich im Leben neu zu orientieren. Sie ist 16 und weiß, was sie will, sie hat klare Ansichten über die Liebe und das Leben: Vater und Tochter. Gemeinsam fahren sie von Italien in die Camargue - durch mittelalterliche Städtchen und wilde, unbewohnte Landstriche. Dabei reden sie über all das, was ihnen am Herzen liegt - über das Elend der Liebe und die scheinbar unüberwindlichen Hindernisse zwischen Mann und Frau. Sie streiten und lachen, sie schweigen sich an und söhnen sich aus. Und sie stellen am Ende ihrer Reise fest, daß es die Unterschiede sind, die sie so stark aneinander binden.
Auf der Suche nach dem "wahren Leben"
Der 40-jährige Giovanni fährt mit seiner 16-jährigen Tochter ein paar Tage in die Camargue. Ziel der Reise soll es sein, den Kontakt zu seiner Tochter zu pflegen, die er, seitdem er von seiner Frau getrennt lebt, seit Jahren nur sporadisch sieht. Auf ihrer langen Fahrt haben die beiden nun Gelegenheit, sich auszutauschen, dem anderen von den eigenen Ängsten, Sehnsüchten, Zielen zu erzählen und sich so wieder näher zu kommen. Dabei merkt der Leser sehr schnell, dass Giovanni nur vordergründig derjenige ist, der weiß, wie das Leben funktioniert. Im Gegenteil, trotz vieler Erfahrungen, die er in seinem Leben schon machen konnte, und obwohl er bei anderen immer zu wissen glaubt, wie sie sich verhalten sollen, ist er noch immer unfähig, für sich selbst Entscheidungen zu fällen; zudem ist er geradezu ein Meister darin, unbequeme Gedanken zu verdrängen. Doch obwohl ihm diese Schwächen v.a. in seinen Beziehungen zu Frauen immer wieder im Weg stehen, weiß er offensichtlich nicht, wie er sich ändern kann. Seine Tochter dagegen scheint zu wissen, was sie vom Leben erwartet und wie sie sich ihre Zukunft vorstellt. Immer wieder kommen die beiden auf ihrer Reise an den Punkt, an dem sie erkennen müssen, wie unterschiedlich sie doch sind. Trotz endloser Diskussionen, in denen sie sich gegenseitig ihre Standpunkte klarzumachen versuchen, kommen sie auf keinen gemeinsamen Nenner. Erst als die beiden auf der Heimfahrt bei einem Unwetter mit dem Auto von der Straße abkommen und eine ganze Nacht lang feststecken, finden sie wieder zueinander.
Der mühevolle Aufbruch in eine neue Lebensphase
Giovanni ist trotz seiner 40 Jahre noch immer auf der Suche nach sich selbst. Er ist zu schwach, Entscheidungen zu treffen; obwohl sich sein Leben aufgrund dieser Schwäche in vielen Momenten noch beschwerlicher erweist. Aufgrund seiner Verhaltensweise könnte man annehmen, dass er sich in einer Midlifecrisis befindet. Aber nein: Er befand sich offenbar sein ganzes Leben in einer Krisensituation. Und das wird in den langen intensiven Gesprächen mit seiner Tochter überaus deutlich. Erst am Ende des Romans, als die beiden vom Weg abkommen, mit dem Auto im Schlamm feststecken und nach unzähligen Versuchen nur mit Mühe wieder auf die befestigte Fahrbahn gelangen, merken sie, dass er sehr wohl im Stande ist, schwierige Dinge anzugehen. Etwas scheint sich in ihm verändert zu haben: Ihm ist, als habe er sich von viel mehr befreit als von schlammigen Furchen. Als habe er Abstand von der Last der Dinge und vom Verharren in Situationen gewonnen. Endlich kann er es schaffen - und das weiß auch seine Tochter -, eine neue Lebensphase zu beginnen, auch wenn der Weg dabei oft schwierig ist.
(Wibke Garbarukow)
Der 40-jährige Giovanni fährt mit seiner 16-jährigen Tochter ein paar Tage in die Camargue. Ziel der Reise soll es sein, den Kontakt zu seiner Tochter zu pflegen, die er, seitdem er von seiner Frau getrennt lebt, seit Jahren nur sporadisch sieht. Auf ihrer langen Fahrt haben die beiden nun Gelegenheit, sich auszutauschen, dem anderen von den eigenen Ängsten, Sehnsüchten, Zielen zu erzählen und sich so wieder näher zu kommen. Dabei merkt der Leser sehr schnell, dass Giovanni nur vordergründig derjenige ist, der weiß, wie das Leben funktioniert. Im Gegenteil, trotz vieler Erfahrungen, die er in seinem Leben schon machen konnte, und obwohl er bei anderen immer zu wissen glaubt, wie sie sich verhalten sollen, ist er noch immer unfähig, für sich selbst Entscheidungen zu fällen; zudem ist er geradezu ein Meister darin, unbequeme Gedanken zu verdrängen. Doch obwohl ihm diese Schwächen v.a. in seinen Beziehungen zu Frauen immer wieder im Weg stehen, weiß er offensichtlich nicht, wie er sich ändern kann. Seine Tochter dagegen scheint zu wissen, was sie vom Leben erwartet und wie sie sich ihre Zukunft vorstellt. Immer wieder kommen die beiden auf ihrer Reise an den Punkt, an dem sie erkennen müssen, wie unterschiedlich sie doch sind. Trotz endloser Diskussionen, in denen sie sich gegenseitig ihre Standpunkte klarzumachen versuchen, kommen sie auf keinen gemeinsamen Nenner. Erst als die beiden auf der Heimfahrt bei einem Unwetter mit dem Auto von der Straße abkommen und eine ganze Nacht lang feststecken, finden sie wieder zueinander.
Der mühevolle Aufbruch in eine neue Lebensphase
Giovanni ist trotz seiner 40 Jahre noch immer auf der Suche nach sich selbst. Er ist zu schwach, Entscheidungen zu treffen; obwohl sich sein Leben aufgrund dieser Schwäche in vielen Momenten noch beschwerlicher erweist. Aufgrund seiner Verhaltensweise könnte man annehmen, dass er sich in einer Midlifecrisis befindet. Aber nein: Er befand sich offenbar sein ganzes Leben in einer Krisensituation. Und das wird in den langen intensiven Gesprächen mit seiner Tochter überaus deutlich. Erst am Ende des Romans, als die beiden vom Weg abkommen, mit dem Auto im Schlamm feststecken und nach unzähligen Versuchen nur mit Mühe wieder auf die befestigte Fahrbahn gelangen, merken sie, dass er sehr wohl im Stande ist, schwierige Dinge anzugehen. Etwas scheint sich in ihm verändert zu haben: Ihm ist, als habe er sich von viel mehr befreit als von schlammigen Furchen. Als habe er Abstand von der Last der Dinge und vom Verharren in Situationen gewonnen. Endlich kann er es schaffen - und das weiß auch seine Tochter -, eine neue Lebensphase zu beginnen, auch wenn der Weg dabei oft schwierig ist.
(Wibke Garbarukow)