Dieser Untersuchung ist ein doppelter Zweck gesetzt: Sie soil zunachst an das vie1schichtige Material heranfiihren. Dabei wird es lohnen, weit iiber das Gebiet der Altertumswissenschaft hinauszugreifen. Die vielfache Ver aste1ung, die das Motiv von Pygmalion in vielen Kunstgattungen erfahren hat, solI wenigstens teilweise nachgezeichnet werden. Hinter der bunten und oft erheiternden Fiiile, die somit auszubreiten ist, zeichnet sich alsdann eine Frage ab, die etwa so formuliert werden muB: Trifft das Postulat der Psychologen und der modernen Mythenforscher zu, daB sich in Marchen-Erzahlungen, in My then und Legenden Ur Erfahrungen oder Ur-Erlebnisse niederschlagen? GewiB wird in mythen artigen Erzahlungen oft genug etwas wie durch eine Chiffre ausgedriickt, und diese Chiffre kann aufgegriffen und wieder verwendet werden. Trifft es aber zu, daB der Sinn dieser Chiffren, wenn nicht objektiv, so doch mit feststellbarer Determination feststeht? Mit anderen Worten: Haben wir es mit Archetypen zu tun, durch die sich regelmaBig, und bei im Ganzen geringer Variations-Breite, Gleiches ausdriickt? Wenn das zu bejahen ist, dann miiBte ein erfahrener Fachmann aIle M ythen entschliisseln, also mit Eindeutigkeit in die Ebene mitteilbarer Rationalitat iibersetzen konnen. 1 Und es ist wohl bekannt, daB dieser Anspruch mit Ernst und Zuversicht erhoben wird. 1 Es muG daran erinnert werden, daG Plutarch den gleichen Anspruch mit gleichem Ernst geltend machte, so besonders im Prooimion zu seiner Schrift De Iside et Osiride.
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