Die christliche Religionsgemeinschaft der Quäker hat in der Hitlerzeit einer große Zahl von Juden und anderer Verfolgter gerettet. Quäker sind Pazifisten, verweigern jeden Eid und den Wehrdienst, halten sonntägliche stille Andachten und leisten 'tätige' Hilfe. Dieses Engagement ist in Deutschland nach dem I. Weltkrieg als 'Quäker-Speisung' bekannt geworden. Sie engagieren sich für den Frieden und die Versöhnung unter den Völkern. Für dieses Engagement wurden die amerikanischen und britischen Quäker 1947 mit dem Friedensnobelpreis geehrt.Als nach der Pogromnacht am 9. November 1938 die verfolgten Juden händeringend nach einer schnellen Auswanderungsgelegenheit suchten, wurden die beiden internationalen Quäkerzentren in Berlin und in Frankfurt besonders aktiv. An das Frankfurter Quäker-Zentrum wandten sich Menschen aus dem gesamten südwestdeutschen Raum.Diese Rettungen durch die deutschen Quäker-Gruppen sind bislang fast unbekannt. Aus Angst vor Gestapo-Kontrollen wurde auf deutscher Seite alles vernichtet, in England und Amerika ebenfalls, aber dort wurde entschieden, dass es nach geglückter Auswanderung keiner Dokumentation dieser Rettungen mehr bedürfe, wenn der Emigrant sicher 'gelandet' war.Das Buch schildert die Entstehung der Quäker-Gruppe in Frankfurt und benennt einige Mitglieder und Freunde der Quäker anhand schriftlicher Dokumente. Es beschreibt die Arbeit des internationalen Quäker-Zentrums, das Erholungsheim in Falkenstein/Taunus, die Besonderheit der reformpädagogisch orientierten Quäker-Schule in Ommen und die Kindertransporte nach England 1939.Das Historische Museum Frankfurt wird im Herbst 2014 eine kleine Ausstellung zu den Kindertransporten und der Quäker-Hilfe zeigen.
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