Das Ringen um ökonomisches Wachstum ist zu einer der zentralen, wenn nicht der zentralen Frage aller Politik geworden – in Ost und West, in Nord und Süd. Sinkendes Wachstum erhöht die Arbeitslosigkeit, die Armut, die Gefahr sozialer Unruhen sowie die Gefahr der Entladung lauernder Chaos-Mächte.In den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg vertraute man auf eine Politik des größtmöglichen Wachstums an Gütern und Dienstleistungen. Es sorgte für die Beseitigung von immer mehr Mangellagen, für Erwerbsarbeit und Einkommen – und damit für den sozialen Frieden. Das liberalistisch-kapitalistische Wirtschaftssystem hat eine Steigerung der Lebensqualität für breiteste Schichten der Bevölkerung mit sich gebracht, wie sie in den westlichen Industriestaaten noch nie gegeben war. In den letzten Jahrzehnten jedoch hat sich die Situation in den westlichen Industriestaaten, ja die Situation der Menschheit insgesamt zugespitzt. Mit am gefährlichsten erweisen sich die chaotischen Tendenzen auf den internationalen Finanzmärkten, die zunehmende Zerstörung der Ökosphäre, insbesondere die Erderwärmung, die drohende Verknappung wertvoller Ressourcen, wie sauberes Wasser in weiten Teilen der Welt, die soziale Armut in einigen Regionen der Welt. Welche Konsequenz ergibt sich aus diesem Befund für die Politik, für unsere Wirtschafts- und Lebensweise? Bietet uns das herrschende Wirtschaftssystem mit seinen Antriebskräften einen Ausweg aus den aufgezeigten Zwängen?