In der Quantentheorie wurde der europäische Denkrahmen überschritten - was aber noch nicht in ein allgemeines Weltbild eingegangen ist. Das vorliegende Buch ist der Versuch, das durch die Quantentheorie notwendig gewordene Denken auch auf andere Gebiete anzuwenden. C. G. Jung und Niels Bohr haben den für ihr Gebiet zentralen Begriff der Komplementarität zeitgleich aus dem Daoismus übernommen. C. G. Jung und Wolfgang Pauli betrachten in ihrem langjährigen Briefwechsel auch Physik und Psychologie als komplementär. Die moderne Physik greift viele Ideen und Probleme der Antike wieder auf, und Physik kann nicht mehr von der Erkenntnistheorie getrennt werden, ist sie doch nicht Beschreibung der Welt, sondern unseres Sehens der Welt. Fundamental sind nicht mehr Teilchen (Atome), sondern Beziehung. Dies lässt sich wiederum in die religiöse oder spirituelle Sprache übersetzen.Während Richard Feynman behauptete, dass niemand die Quantenphysik versteht (und mit dem gewohnten Denken ist das auch nicht möglich), versucht der Autor zu zeigen, dass mit dem aus der Quantenphysik resultierenden Denken auch unsere Lebenswelt besser verstehbar wird. Letztlich geht es darum, aus dem derzeitigen statischen Weltbild herauszukommen, in ein dynamisches Denken und beides komplementär zu verbinden. Alles ist dynamische Beziehung. Die Wirklichkeit ist feldartig, Objekte oder Dinge sind Abstraktionen, wenn auch für die Kommunikation notwendig.