Mit ethnographischen Methoden erkundet die Autorin ausgehend von Basel die Praxen unterschiedlicher, vor allem kollektiver Akteur_innen, die sich auf die Konzepte Quartier und Nachbarschaft beziehen und dadurch zugleich auch Quartier und Nachbarschaft, Quartierbewohnende und Nachbar_innen machen. Sie beschäftigt sich unter anderem mit Mitwirkungsverfahren, Vereinen und Apps, die gezielt Nachbar_innen miteinander bekannt machen, oder einer Bewegung, die durch die Entwicklung multifunktionaler Nachbarschaften einen sozio-ökologischen Wandel herbeiführen will.Die Untersuchung macht deutlich, dass Quartier und Nachbarschaft als lokale Räume und Sozialitäten in gegenwärtigen Kontexten translokaler Vernetzung und umfassender Mediatisierung keineswegs an Bedeutung verlieren, sondern von verschiedensten Akteur_innen als Bezugs- und Orientierungspunkte genutzt und dabei immer wieder neu und anders versammelt, imaginiert, praktiziert und (re-)produziert werden.