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Philipp ist ein Kind, das nie den Mund halten kann und alle mit seinem ständigen Gequassel stört. Eines Tages macht seine Schule einen Benefiz-Tag, um Geld für die Einrichtung einer Bibliothek zu sammeln. Alle Kinder lassen sich etwas einfallen: Manche waschen Autos, andere verkaufen ihre gebrauchten Spielsachen - aber Philipp hat eine ganz besondere Idee: Ausgerechnet er, der nie fünf Minuten am Stück die Klappe halten kann, will Geld sammeln, indem er sich für jede Minute, die er schweigt, sponsern läßt. Alle Erwachsenen sind begeistert, und Philipp bekommt tatsächlich ganz viel Geld…mehr

Produktbeschreibung
Philipp ist ein Kind, das nie den Mund halten kann und alle mit seinem ständigen Gequassel stört. Eines Tages macht seine Schule einen Benefiz-Tag, um Geld für die Einrichtung einer Bibliothek zu sammeln. Alle Kinder lassen sich etwas einfallen: Manche waschen Autos, andere verkaufen ihre gebrauchten Spielsachen - aber Philipp hat eine ganz besondere Idee: Ausgerechnet er, der nie fünf Minuten am Stück die Klappe halten kann, will Geld sammeln, indem er sich für jede Minute, die er schweigt, sponsern läßt.
Alle Erwachsenen sind begeistert, und Philipp bekommt tatsächlich ganz viel Geld zusammen. Aber das Schönste ist, daß er, der einen ganzen Tag lang nur zuhört, an diesem Tag viel Neues über seine Umgebung und die anderen Kinder erfährt.
Autorenporträt
Anne Finde wurde 1947 in Leicester geboren. Nicht einem IQ-Test hatte Anne Fine es zu verdanken, daß sie schon mit vier Jahren in die Schule ging, sondern ihrer Mutter, die mit ihren neugeborenen Drillingen genug am Hals hatte. In Warwick studierte Anne Fine Geschichte und Politologie und traf dort einen Philosophen, den sie nach sechs Wochen heiratete und nach fünf Jahren mit zwei Kindern verließ. Sie war mit ihm nach Kalifornien gezogen, wo er einen Lehrposten angenommen hatte, konnte aber schließlich das immerwährende gute Wetter nicht mehr ertragen. Außerdem hatte sie in der Fremde ihre Kreativität verloren. Im Zug von London nach Edinburgh verliebte sich Anne Fine in einen Botaniker, den sie ein Jahr später zufällig vor einem Supermarkt wiedersah und daraufhin heiratete. Bekannt wurde sie vor allem mit ihrem Erfolgsroman Mrs. Doubtfire.
Rezensionen
Die Meisterin im Menschen schildern
Keine versteht es wie Anne Fine, auf so zauberhafte Weise große und kleine Menschen zu portraitieren, die kleine Unzulänglichkeiten haben.
Der eine stottert, der nächste hat eine Lese-Rechtschreibschwäche und der Protagonist dieser Geschichte ist jemand, der immer einmal zu viel den Mund aufmacht. Ganz ohne eigenes Zutun, möchte man meinen (und sich verschämt an all die Gelegenheiten erinnern, an denen man selbst besser vor dem Reden das Hirn eingeschaltet oder einem anderen Gelegenheit zu einer Entgegnung gegeben hätte).
Philipp, der junge Protagonist, kann nicht wirklich etwas für sein Verhalten – und so wird es auch von seiner Umwelt empfunden; wenn auch nicht mit Wohlgefallen, so doch in einer Form, die den „Übeltäter“ nicht ausgrenzt oder ausschließlich anprangert.
Genau dieser Punkt ist es, für den Fine das wohl größte Lob verdient hat: Ihre mit Fehlern behafteten Figuren werden so akzeptiert, wie sie sind. Und alle erkennen an, wenn jemand sich um Besserung oder Änderung bemüht.
Schweigen ist Gold
Ganz ohne mahnenden Zeigefinger, sondern mit viel, viel Humor und Gefühl beschreibt sie, wie der Junge, der so gern spricht, sich durch eine simple Methode stundenlang im Zaum hält: Um sich nicht zu langweilen, während er still ist, hört er einfach zu. Als sei er eine Fliege an der Wand!
Und tatsächlich funktioniert es. Sieben lange Schulstunden – einen ganzen Schweigetag lang! Alle unterstützen ihn – nicht unbedingt nur, weil sie seine Freunde sind, sondern durchaus auch aus Eigennutz: Um endlich ohne Unterbrechungen das Ende einer Geschichte zu hören, um nur ein einziges Mal eine Erklärung für einen Rechenweg zu verstehen, um am Ende der Stunde eine ausgeglichene Lehrerin und kein Nervenbündel zu haben ...
Moral ohne Zeigefinger
Das Schöne daran: So wie die Autorin es beschreibt, leuchtet es auch dem Begriffsstutzigsten ein, welche Vorteile es haben kann, ab und an den Mund zu halten. Auf diese Weise ist neben einer wunderbaren Geschichte durchaus die Moral erkennbar, aber so subtil, dass sie nicht weh tut.
Da wünscht man sich wirklich, Anne Fine würde sich noch recht recht vieler (kleiner) Alltagsprobleme annehmen ...
(Michaela Pelz)
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