»Habt Ihr´s gut ...« ist der Kommentar ihrer Freunde, als für Familie Ulrich endlich der alte Traum von der Dolce Vita in Bella Italia wahr wird. Doch das Leben in der ewigen Stadt erweist sich als alles andere als »dolce«: die Wohnung ist bei der Ankunft in chaotischem Zustand und Tochter Bernadettes Meerschweinchen wird vom Hausbesitzer mit einer Ratte verwechselt. Wichtige Erkenntnisse der Rom-Anfänger: Ein Palazzo ist ein ganz normales Mehrfamilienhaus, römische Kinder-geburtstage haben es in sich und die Italiener beschweren sich auch bei strahlendem Sonnenschein andauernd übers Wetter. Trotzdem versuchen die Ulrichs, Bella Figura zu machen! Und entdecken doch noch das süße Leben in Rom.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.08.2016Aus Großnasen trinken und Artischocken essen
Es gibt eine kurze Szene in einer Bar in Paolo Sorrentinos Film "La Grande Bellezza", einer ziemlich unauffälligen, melancholischen und doch irgendwie typischen Bar mit Holztresen, Fußballmannschaften an den Wänden und Peroni-Bier. Stefan UIrich weiß, wo diese Bar liegt. Natürlich in Trastevere, an der Piazza di San Calisto. Sie heißt sogar Bar San Calisto. Ulrich kennt viele dieser Orte. Der ehemalige Rom-Korrespondent der "Süddeutschen Zeitung" lebt zwar wieder in München, bezeichnet die italienische Hauptstadt aber immer noch als seine Sehnsuchtsstadt. Deshalb hat er seine Lieblingsorte in Rom für ein Buch zusammengestellt. Das sind nicht immer Geheimtipps - die Engelsburg oder das "Schreibmaschine" genannte Nationaldenkmal sind auch Tagestouristen ein Begriff. Um Insiderwissen geht es also nicht hauptsächlich. Sechsundsechzig subjektiv gewählte Orte werden präsentiert. Darunter viele Trattorien und Cafés, aber auch eine Ode an die Artischocke, il carciofo, mit Rezept oder die Anleitung, wie man aus den "nasoni", also "Großnasen" genannten Trinkbrunnen trinkt, ohne sich eine Dusche zu verpassen. Ulrich kennt die beste Dachterrasse Roms, ein unterirdisches Kino, das in der Nähe des Trevi-Brunnens italienische Filmkunst zeigt und nicht einmal Eintritt verlangt, und er schickt den Leser auf den Friedhof der Nichtkatholiken, auf dem Goethes Sohn August bestattet ist. Am schönsten ist, dass Rom bei ihm auch ganz unrömisch sein darf, etwa in der römischen Chinatown auf dem Esquilin oder im "Maxxi", einem Museum für zeitgenössische Kunst, dessen von Zaha Hadid entworfenen Bau man kaum in der Città eterna vermutet hätte.
kari
"Rom" von Stefan Ulrich. Aus der Serie: "Lieblingsorte". Insel Verlag, Berlin 2016. 223 Seiten. Broschiert, 12 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Es gibt eine kurze Szene in einer Bar in Paolo Sorrentinos Film "La Grande Bellezza", einer ziemlich unauffälligen, melancholischen und doch irgendwie typischen Bar mit Holztresen, Fußballmannschaften an den Wänden und Peroni-Bier. Stefan UIrich weiß, wo diese Bar liegt. Natürlich in Trastevere, an der Piazza di San Calisto. Sie heißt sogar Bar San Calisto. Ulrich kennt viele dieser Orte. Der ehemalige Rom-Korrespondent der "Süddeutschen Zeitung" lebt zwar wieder in München, bezeichnet die italienische Hauptstadt aber immer noch als seine Sehnsuchtsstadt. Deshalb hat er seine Lieblingsorte in Rom für ein Buch zusammengestellt. Das sind nicht immer Geheimtipps - die Engelsburg oder das "Schreibmaschine" genannte Nationaldenkmal sind auch Tagestouristen ein Begriff. Um Insiderwissen geht es also nicht hauptsächlich. Sechsundsechzig subjektiv gewählte Orte werden präsentiert. Darunter viele Trattorien und Cafés, aber auch eine Ode an die Artischocke, il carciofo, mit Rezept oder die Anleitung, wie man aus den "nasoni", also "Großnasen" genannten Trinkbrunnen trinkt, ohne sich eine Dusche zu verpassen. Ulrich kennt die beste Dachterrasse Roms, ein unterirdisches Kino, das in der Nähe des Trevi-Brunnens italienische Filmkunst zeigt und nicht einmal Eintritt verlangt, und er schickt den Leser auf den Friedhof der Nichtkatholiken, auf dem Goethes Sohn August bestattet ist. Am schönsten ist, dass Rom bei ihm auch ganz unrömisch sein darf, etwa in der römischen Chinatown auf dem Esquilin oder im "Maxxi", einem Museum für zeitgenössische Kunst, dessen von Zaha Hadid entworfenen Bau man kaum in der Città eterna vermutet hätte.
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"Rom" von Stefan Ulrich. Aus der Serie: "Lieblingsorte". Insel Verlag, Berlin 2016. 223 Seiten. Broschiert, 12 Euro.
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LESERSTIIMEN: »Sehr geehrte Damen und Herren, ich schreibe Sie an, als Römerin. Ich bin in Prati, Piazza Mazzini 8, geboren und aufgewachsen ... in einem Palazzo ... Ich habe das o.g. Buch von Stefan Ullrich gelesen und ich bin sprachlos. Es war einfach wunderschön meine eigene Stadt von Deutschen Augen gesehen, zu lesen. Ich bin über das Buch so begeistert, dass es mir Leid tut es fertig gelesen zu haben. Einen schönen Tag noch!« Claudia Ciavardini, Juli 2008 PRESSESTIMMEN: »Ein Buch voller Heiterkeit und Liebe zu Italien« 23.05.08/ ORF Vorarlberg »Herrlich zu lesen.« 15.06.08/ Dresdner Morgenpost »Sein augenzwinkernder Bericht ist höchst amüsant zu lesen.« 15.06.08/ dpa »Ein geistreicher Bericht von den vielen kleine Verrücktheiten des italienischen Alltags - und mit höchstem Vergnügen zu lesen.« 12.06.08/ Isar-Loisachbote »Wunderbare Geheimtipps für Ausflüge in und um Rom, die zum wahren Vergnügen werden können« 25.05.08/ Schleswig-Holstein am Sonntag »Sie werde nur noch lachen und Italien lieben« 14.06.08/ Schwanzer Zeitung »Sommerleichte Familienkomödie, die dennoch Lust auf Rom macht« 25.06.08/ Wochenblatt Selb »Das wirkt in seiner Absurdität manchmal wie erfunden und ist herrlich zu lesen.« DRESDNER MORGENPOST/ 15.06.08 »Eine Komödie der Irrungen und Wirrungen« Abenteuer und Reisen/ 7-8/08 »Stefan Ulrich ist die passende Sommerlektüre für alle Italien-Liebhaber gelungen.« MITTELBAYERISCHE Zeitung/ 02.07.08 »Ein Erfahrungsbericht und ein Muss für alle Rom-Reisenden, davor oder danach.« STUTTGARTER ZEITUNG/ 16.07.08 »So vergnüglich wie geistreich.« 09.08.08/ Neue Presse »Ein absolutes Muss für alle, die Jan Weilers ,Maria, ihm schmeckt¿s nicht' verschlungen haben.« 05.08.08/ Hessische Niedersächsische Allgemeine