„I want it all“ – Not just facts!
Seit der 1974 veröffentlichten Single „Killer Queen“ bin ich ein Fan der britischen Rockband Queen. Zudem hatte ich das besondere Privileg, die Band in Natura kennenzulernen und einige Male als Studiomusikerin auf Tour begleiten und viele persönliche Momente mit
ihnen teilen zu dürfen. Das Angebot, die neue Queen-Biografie von Jim Jenkins zu rezensieren, war mir…mehr„I want it all“ – Not just facts!
Seit der 1974 veröffentlichten Single „Killer Queen“ bin ich ein Fan der britischen Rockband Queen. Zudem hatte ich das besondere Privileg, die Band in Natura kennenzulernen und einige Male als Studiomusikerin auf Tour begleiten und viele persönliche Momente mit ihnen teilen zu dürfen. Das Angebot, die neue Queen-Biografie von Jim Jenkins zu rezensieren, war mir ein besonderes Anliegen, auf das ich mich sehr gefreut habe.
Jacky Smith, die den größten Queen-Fanclub der Welt leitet, hat in Zusammenarbeit mit Jim Jenkins, der als Bandexperte gilt und viele Covertexte der Band verfasste, das Buch „Queen-Wie alles begann“ vorgelegt, in dem der Werdegang der Rockband sowie der Hintergrund der einzelnen Musiker auf Papier gebracht wurde. Die Autoren saßen aufgrund ihrer Tätigkeiten direkt an der Quelle, um nicht nur interessante private, sondern auch musikalische Einblicke zu erhalten. Da könnte man erwarten, dass ihre persönliche Bekanntschaft mit den Bandmitgliedern auch in das Buch miteinfließen würde.
Der Schreibstil ist flüssig zu lesen, leider fehlt es an durchgängig an Einfühlungsvermögen, um den Leser näher an die Band und deren Musiker heranzuführen. Recht dröge werden viele Details und Fakten heruntergespult, jedoch hat dies mit dem genialen Schaffen der Band nicht viel zu tun, die mit ihren Songs zur Legende wurden. Auch menschlich bleiben Freddie Mercury, Brian May, Roger Taylor und John Deacon außen vor, obwohl doch jeder einzelne von ihnen einen ausgeprägten, eigenwilligen Charakter besitzt und die Zusammenarbeit aufgrund dessen bisweilen als recht schwierig galt. Die eingestreuten Illustrationen ebenso wie die Schwarz-Weiß-Bilder sind eine nette Zugabe, verlieren aber ihre Wirkung auf dem ausgewählten Papier.
„Queen-Wie alles begann“ ist für Fans bestimmt eine schöne Ergänzung zu ihren Band-Memorabilien, jedoch erfahren sie nicht viel Neues. Wer Queen kennenlernen und begleiten durfte, wird enttäuscht sein ob den unterkühlten und wenig mitreißenden Informationen, die sich zudem wenig mit ihrer Musik und den einzelnen Persönlichkeiten befassen. Eher ein Buch über Zahlen und Fakten, weniger eine Hommage an eine Band, die vor 22 Jahren in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen wurde, mit ihren Songs den Status der Unsterblichkeit schon lange erreicht hat und deren Einfluss auf die internationale Musikszene immer noch richtungsweisend ist. Eingeschränkte Leseempfehlung!