The claim that 'LGBT rights are human rights' encounters fierce opposition in many parts of the world, as governments and religious leaders have used resistance to 'LGBT rights' to cast themselves as defenders of traditional values against neo-colonial interference and western decadence.
Queer Wars explores the growing international polarization over sexual rights, and the creative responses from social movements and activists, some of whom face murder, imprisonment or rape because of their perceived sexuality or gender expression.
This book asks why sexuality and gender identity have become so vexed an issue between and within nations, and how we can best advocate for change.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Queer Wars explores the growing international polarization over sexual rights, and the creative responses from social movements and activists, some of whom face murder, imprisonment or rape because of their perceived sexuality or gender expression.
This book asks why sexuality and gender identity have become so vexed an issue between and within nations, and how we can best advocate for change.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.03.2018Zwischen Fortschritt und Zwiespalt
Dennis Altman und Jonathan Symons über den Stand der LGBT-Bewegung
Im Frühjahr 2017 identifizierten Polizei und Sicherheitskräfte in Tschetschenien mit Hilfe einer Dating-App etwa hundert homosexuelle Männer, verhafteten sie, schleppten sie in Lager und folterten sie. Wladimir Putin leugnete die Vorfälle, und der tschetschenische Präsident Ramsan Kadyrow teilte mit, dass es in seinem Land gar keine schwulen Männer gebe. Man wünschte, diese Aktion sei ein trauriger Einzelfall. Aber obzwar sich die Lage für "Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender" - dafür steht die dem Englischen entnommene Abkürzung LGBT - in vielen Ländern gebessert hat, erschreckt die weltweite Lage weiterhin.
Auch heute noch ist Homosexualität in achtundsiebzig Ländern verboten, in acht Ländern sogar unter Todesstrafe gestellt. Jährlich werden Tausende von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung verfolgt und umgebracht. Auch in westlichen Staaten wird mit sexuellen Orientierungen sehr unterschiedlich umgegangen.
Im Nachtrag zu ihrer Bestandsaufnahme der Erfolge und Bedrohungen der LGBT-Bewegung merken Dennis Altman und Jonathan Symons an, das Buch vor der jüngsten Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten geschrieben zu haben, als noch der Sieg Hillary Clintons erwartet wurde. Mittlerweile schärft Donald Trump als Präsident Ressentiments gegen Homosexuelle und Transgender-Personen. Neben politischen sind es auch die religiösen Eliten, deren Stellungnahmen von Bedeutung sind. Fundamentalistische Religiosität in vielen Weltteilen im Blick, merken die Autoren zu Recht an, dass queere Rechte auch in Zukunft nicht ohne Widerstände errungen werden können.
Altman und Symons sehen sich auch an, wie der Umgang mit LGBT-Rechten als politisches Instrument in Wahlkämpfen eingesetzt wurde und wird. Sei es von George W. Bush, der den Angriff auf die gleichgeschlechtliche Ehe zu einem zentralen Element seiner erfolgreichen Wahlkampagne machte. Oder von David Cameron, der in seiner Zeit als Premierminister die Möglichkeit aufbrachte, bilaterale Hilfen für diejenigen afrikanischen Länder auszusetzen, die Homosexualität unter Strafe stellen. Die Stärke des Bandes liegt darin, den Umgang westlicher Gesellschaften mit Homosexuellen bündig zu umreißen. Einerseits wird in ihnen da und dort die gleichgeschlechtliche Eheschließung durchgesetzt, andererseits formieren sich Gruppierungen, die offen gegen Lesben, Schwule und Transgender auftreten. Dieser Zwiespalt ist es, der die Bilanz der LGBT-Bewegungen prägt.
Die Autoren lassen sich von keiner Chronologie bändigen, leiten etwa vom 21. Jahrhundert unmittelbar in die Zeit des Nationalsozialismus über. Trotz solcher Sprünge ist ihr Buch aber keine aufgeregte Streitschrift. Es wird weder frustriert noch anklagend nach Schuldigen gesucht, sondern von Diskriminierungen berichtet. Auf sie hinzuweisen ist für die beiden Autoren eine wirksame Form von politischem Aktivismus.
ALLEGRA PIRKER
Dennis Altman und Jonathan Symons: "Queer Wars". Erfolge und Bedrohungen einer globalen Bewegung. Aus dem Englischen von Hans Freundl. Wagenbach Verlag, Berlin 2017. 160 S., br., 18,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Dennis Altman und Jonathan Symons über den Stand der LGBT-Bewegung
Im Frühjahr 2017 identifizierten Polizei und Sicherheitskräfte in Tschetschenien mit Hilfe einer Dating-App etwa hundert homosexuelle Männer, verhafteten sie, schleppten sie in Lager und folterten sie. Wladimir Putin leugnete die Vorfälle, und der tschetschenische Präsident Ramsan Kadyrow teilte mit, dass es in seinem Land gar keine schwulen Männer gebe. Man wünschte, diese Aktion sei ein trauriger Einzelfall. Aber obzwar sich die Lage für "Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender" - dafür steht die dem Englischen entnommene Abkürzung LGBT - in vielen Ländern gebessert hat, erschreckt die weltweite Lage weiterhin.
Auch heute noch ist Homosexualität in achtundsiebzig Ländern verboten, in acht Ländern sogar unter Todesstrafe gestellt. Jährlich werden Tausende von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung verfolgt und umgebracht. Auch in westlichen Staaten wird mit sexuellen Orientierungen sehr unterschiedlich umgegangen.
Im Nachtrag zu ihrer Bestandsaufnahme der Erfolge und Bedrohungen der LGBT-Bewegung merken Dennis Altman und Jonathan Symons an, das Buch vor der jüngsten Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten geschrieben zu haben, als noch der Sieg Hillary Clintons erwartet wurde. Mittlerweile schärft Donald Trump als Präsident Ressentiments gegen Homosexuelle und Transgender-Personen. Neben politischen sind es auch die religiösen Eliten, deren Stellungnahmen von Bedeutung sind. Fundamentalistische Religiosität in vielen Weltteilen im Blick, merken die Autoren zu Recht an, dass queere Rechte auch in Zukunft nicht ohne Widerstände errungen werden können.
Altman und Symons sehen sich auch an, wie der Umgang mit LGBT-Rechten als politisches Instrument in Wahlkämpfen eingesetzt wurde und wird. Sei es von George W. Bush, der den Angriff auf die gleichgeschlechtliche Ehe zu einem zentralen Element seiner erfolgreichen Wahlkampagne machte. Oder von David Cameron, der in seiner Zeit als Premierminister die Möglichkeit aufbrachte, bilaterale Hilfen für diejenigen afrikanischen Länder auszusetzen, die Homosexualität unter Strafe stellen. Die Stärke des Bandes liegt darin, den Umgang westlicher Gesellschaften mit Homosexuellen bündig zu umreißen. Einerseits wird in ihnen da und dort die gleichgeschlechtliche Eheschließung durchgesetzt, andererseits formieren sich Gruppierungen, die offen gegen Lesben, Schwule und Transgender auftreten. Dieser Zwiespalt ist es, der die Bilanz der LGBT-Bewegungen prägt.
Die Autoren lassen sich von keiner Chronologie bändigen, leiten etwa vom 21. Jahrhundert unmittelbar in die Zeit des Nationalsozialismus über. Trotz solcher Sprünge ist ihr Buch aber keine aufgeregte Streitschrift. Es wird weder frustriert noch anklagend nach Schuldigen gesucht, sondern von Diskriminierungen berichtet. Auf sie hinzuweisen ist für die beiden Autoren eine wirksame Form von politischem Aktivismus.
ALLEGRA PIRKER
Dennis Altman und Jonathan Symons: "Queer Wars". Erfolge und Bedrohungen einer globalen Bewegung. Aus dem Englischen von Hans Freundl. Wagenbach Verlag, Berlin 2017. 160 S., br., 18,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Queer Wars is broad in its scope, engaging in its material, thorough in its conception, and passionate in its argument on how advocacy should build a consensus that protects sexual minorities globally from violence and discrimination. A book for strategists, activists, academics and international workers alike."
Edwin Cameron, Constitutional Court of South Africa
"The global struggle for sexual and gender minority rights is one of the most critical and contested human rights movements of our time. As queer communities mobilize, and the coming generation of young people worldwide express greater tolerance, acceptance and calls for freedom, the pushback has been intense. Altman and Symons have done us all an invaluable service in unpacking the complex politics around LGBT rights, demands, cultures and contexts. Queer Wars is essential reading for all engaged in pressing for more just, open and diverse societies."
Chris Beyrer, Johns Hopkins University and President of the International AIDS Society
Edwin Cameron, Constitutional Court of South Africa
"The global struggle for sexual and gender minority rights is one of the most critical and contested human rights movements of our time. As queer communities mobilize, and the coming generation of young people worldwide express greater tolerance, acceptance and calls for freedom, the pushback has been intense. Altman and Symons have done us all an invaluable service in unpacking the complex politics around LGBT rights, demands, cultures and contexts. Queer Wars is essential reading for all engaged in pressing for more just, open and diverse societies."
Chris Beyrer, Johns Hopkins University and President of the International AIDS Society