Jasper Nicolaisen hinterfragt das Familienmodell, das in unserer Gesellschaft meist noch als Norm und normal hingestellt wird, und zweifelt auch damit gängige Abwertungen anderer Familientypen an, zu denen diese Norm nicht passt. Dabei geht es nicht in erster Linie um geschlechtliche oder sexuelle
Queerness von Personen, die Elternrollen übernehmen, sondern um einen weitergefassten Begriff von…mehrJasper Nicolaisen hinterfragt das Familienmodell, das in unserer Gesellschaft meist noch als Norm und normal hingestellt wird, und zweifelt auch damit gängige Abwertungen anderer Familientypen an, zu denen diese Norm nicht passt. Dabei geht es nicht in erster Linie um geschlechtliche oder sexuelle Queerness von Personen, die Elternrollen übernehmen, sondern um einen weitergefassten Begriff von Queerness, der die Reibung mit der sozialen Norm ins Zentrum rückt.
Er lädt dazu ein, über die möglichen Stärken solcher Familien nachzudenken. Mich störte an ein, zwei Stellen sein stilisierter Selbstbezug, aber insgesamt gelingt ihm eine umsichtige Betrachtung, wie (nicht nur) queere Familien, indem sie bestimmte Werte leben und dadurch utopisches Potenzial entwickeln. Dabei mischt er einen lockeren Plauderton mit anspruchsvollen Sätzen. Gelungenes, kurzes Büchlein, das zur Reflektion und zu einem wertschätzenden Umgang mit Anderen (und Andersartigen) anregt - und sicher auch eine Streicheleinheit für alle, die von der Omnipräsenz idealisierter Familienharmonie frustriert sind.