Ergebnisse der österreichisch-deutschen Fachtagung der Arbeitsgemeinschaft für germanistische Edition in Graz vom 28.2.-3.3.1996 Herausgegeben:Schwob, Anton; Streitfeld, Erwin; Kranich-Hofbauer, Karin
Ergebnisse der österreichisch-deutschen Fachtagung der Arbeitsgemeinschaft für germanistische Edition in Graz vom 28.2.-3.3.1996 Herausgegeben:Schwob, Anton; Streitfeld, Erwin; Kranich-Hofbauer, Karin
Der Sammelband präsentiert die Ergebnisse einer Tagung von germanistischen Editoren in Graz, die sich mit dem Phänomen "Quelle" und dessen irisierenden Facetten vom kaum greifbaren Impulsgeber bis zur unmittelbaren Vorlage eines Textes befaßten und ihr besonderes Augenmerk auf die Auswirkungen von solchen Quellen auf die editorische Bearbeitung von Texten legten. In breiter Streuung quer durch das germanistische Fachgebiet - sowohl zeitlich als auch die behandelten Textsorten betreffend (von mittelalterlichen Urkunden bis zum Gegenwartsroman) - wird der Konnex von Quelle, Text und Edition an…mehr
Der Sammelband präsentiert die Ergebnisse einer Tagung von germanistischen Editoren in Graz, die sich mit dem Phänomen "Quelle" und dessen irisierenden Facetten vom kaum greifbaren Impulsgeber bis zur unmittelbaren Vorlage eines Textes befaßten und ihr besonderes Augenmerk auf die Auswirkungen von solchen Quellen auf die editorische Bearbeitung von Texten legten. In breiter Streuung quer durch das germanistische Fachgebiet - sowohl zeitlich als auch die behandelten Textsorten betreffend (von mittelalterlichen Urkunden bis zum Gegenwartsroman) - wird der Konnex von Quelle, Text und Edition an Beispielen aus der aktuellen germanistischen Editionspraxis demonstriert.
Anton Schwob ist em. Ordinarius für Ältere deutsche Sprache und Literatur an der Karl-Franzens-Universität Graz.
Inhaltsangabe
Inhalt: W. Woesler, Der Autor und seine Quellen aus der Sicht des neugermanistischen Editors. - Mittelalter: Th. Bein, Der 'offene' Text. Überlegungen zu Theorie und Praxis. - J. Fournier, Das "St. Pauler Evangelienreimwerk". Authenzität der Evangelien und Auflösung der Form. - K. Gärtner, Original- und Kopialüberlieferung von deutschen Urkunden des 13. und 14. Jahrhunderts am Beispiel der "Balduineen". - A. Hofmeister, Quelle und Macht. Bewußte Quellenberufungen als Mittel rechtlicher Sicherung beim Brixner Dommesner Veit Feichter. - M. Kern, "König Othe von Thessalien". Zum Verhältnis zwischen antiken Texten und deren Bearbeitung in Georg Hagers Meisterliedern. - F. Pensel, Zur DTM-Edition einer Prosaversion des "Guoten Gêrhart" von Rudolf von Ems. - A. Rapp, Die Standardisierung eines mittelalterlichen Textes durch den Verleger Bruder Philipps "Marienleben" in der Ausgabe Diebold Laubers (Hagenau, 15. Jahrhundert). - S. Weigelt, Die "Thüringische Landeschronik" des Johannes Rothe. Ihre Quellen und deren editorische Darstellung am Beispiel der "Vita Ludowici" in der Übersetzung des Friedrich Köditz von Salfeld. - D. Welter, Urkundliche Quellen und städtische Chronistik. Entstehung und Wirkung von Gottfried Hagens "Reimchronik der Stadt Köln" (1270/71). - Frühe Neuzeit: R.G. Bogner, Die exemplarische Kommentierung rhetorischer, poetischer und sprachästhetischer Textproduktionsmuster in Editionen frühneuzeitlicher Texte. - A. Brandtner, Hypotextdokumentation. Zu Edition und Kommentierung des "Florian von der Fleschen" (1625). - Chr. Caemmerer, Original und Übersetzung vs. Quelle und Text. Zur Bedeutung der Quellen bei der Edition von Schäferspielen des 17. Jahrhunderts am Beispiel von Jan Harmens Kruls "Cloris en Philida" und Hermann-Heinrich Schers "Daphnis und Chrysilla". - J. Jungmayr, Das Verhältnis von Quelle und Text in der "Legenda Maior" (Vita Catherinae Senensis) des Raimund von Capua. - 18. Jahrhundert: W. Albrecht, Zeitgenössische Alpen- und Italienbeschreibungen in Goethes "Reise-Tagebuch 1786". Probleme ihrer Berücksichtigung für die Textkonstitution und Kommentierung innerhalb einer neuen historisch-kritischen Ausgabe der Tagebücher Goethes. - B. Leuschner, Georg Forsters "Ansichten vom Niederrhein": Tagebuch, Briefe, Reisebeschreibung. - G. Vonhoff, Integration als Funktion. Aspekte editionsphilologischer Arbeit mit Quellen und anderen Vorlagen dargestellt an Schillers "Semele". - 19. Jahrhundert: K. Hasenpflug, Gedichte Clemens Brentanos an Luise Hensel. Ein lyrischer Dialog. - J. Hein, Editorische Überlegungen zu Nestroys Possen und ihren Quellen. - B. Plachta, Das Feuilleton als Verbrecher! Georg Weerths Roman "Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski" zwischen Quellendokumentation und Quelleninterpretation. - E. Richter, Historische und literarische Quellen von Heines Tragödie "Almansor". Zu ihrer Darstellung in einer historisch-kritischen Edition (HSA). - 19./20. Jahrhundert: E. Sauermann, Edition und Funktion von Trakls Quellen. Über die Dunkelheit der Gedichte "Helian" und "Kaspar Hauser Lied". - S.P. Scheichl, Quellen von Satiren. Am Beispiel von Karl Kraus. - J. Stüben, Zur Edition der von Johannes Schlaf und Arno Holz gemeinsam verfaßten Werke und ihrer Vorlagen. - A. Thomasberger, Edition als Grundlage intertextueller Aufmerksamkeit. Beispiele aus der Kritischen Hofmannsthal-Ausgabe. - E. Waldmann, Probleme der Quellendokumentation bei Frank Wedekinds "Bismarck". - K. Zittel, Von den Dichtern. Quellenforschung versus Intertextualitätskonzepte, dargestellt anhand eines Kapitels aus Friedrich Nietzsches "Also sprach Zarathustra". - 20. Jahrhundert: M. Albrecht, Eine Quelle zu der Erzählung "Gier" und ihre Dokumentation in der kritischen Edition von Ingeborg Bachmanns "Todesarten-Projekt". - J. Bürger, Am Anfang steht die Lektüre. Intertextualität als Kommentierungsproblem: Das Beispiel Hans Henny Jahnn. - A. Rußegger, Schichtungen und Schaltungen. Zu Nachlaß-Projekten des Robert Musil Instituts der Universität Klagenfurt. - Th.F. Schneider, Das Genre bestimmt die Quelle. Anmerkungen zum Einfluß der Publikation und Rezeption auf die Entstehung und Quellenlage von Erich Maria Remarques "Im Westen nichts Neues" (1928/29).
Inhalt: W. Woesler, Der Autor und seine Quellen aus der Sicht des neugermanistischen Editors. - Mittelalter: Th. Bein, Der 'offene' Text. Überlegungen zu Theorie und Praxis. - J. Fournier, Das "St. Pauler Evangelienreimwerk". Authenzität der Evangelien und Auflösung der Form. - K. Gärtner, Original- und Kopialüberlieferung von deutschen Urkunden des 13. und 14. Jahrhunderts am Beispiel der "Balduineen". - A. Hofmeister, Quelle und Macht. Bewußte Quellenberufungen als Mittel rechtlicher Sicherung beim Brixner Dommesner Veit Feichter. - M. Kern, "König Othe von Thessalien". Zum Verhältnis zwischen antiken Texten und deren Bearbeitung in Georg Hagers Meisterliedern. - F. Pensel, Zur DTM-Edition einer Prosaversion des "Guoten Gêrhart" von Rudolf von Ems. - A. Rapp, Die Standardisierung eines mittelalterlichen Textes durch den Verleger Bruder Philipps "Marienleben" in der Ausgabe Diebold Laubers (Hagenau, 15. Jahrhundert). - S. Weigelt, Die "Thüringische Landeschronik" des Johannes Rothe. Ihre Quellen und deren editorische Darstellung am Beispiel der "Vita Ludowici" in der Übersetzung des Friedrich Köditz von Salfeld. - D. Welter, Urkundliche Quellen und städtische Chronistik. Entstehung und Wirkung von Gottfried Hagens "Reimchronik der Stadt Köln" (1270/71). - Frühe Neuzeit: R.G. Bogner, Die exemplarische Kommentierung rhetorischer, poetischer und sprachästhetischer Textproduktionsmuster in Editionen frühneuzeitlicher Texte. - A. Brandtner, Hypotextdokumentation. Zu Edition und Kommentierung des "Florian von der Fleschen" (1625). - Chr. Caemmerer, Original und Übersetzung vs. Quelle und Text. Zur Bedeutung der Quellen bei der Edition von Schäferspielen des 17. Jahrhunderts am Beispiel von Jan Harmens Kruls "Cloris en Philida" und Hermann-Heinrich Schers "Daphnis und Chrysilla". - J. Jungmayr, Das Verhältnis von Quelle und Text in der "Legenda Maior" (Vita Catherinae Senensis) des Raimund von Capua. - 18. Jahrhundert: W. Albrecht, Zeitgenössische Alpen- und Italienbeschreibungen in Goethes "Reise-Tagebuch 1786". Probleme ihrer Berücksichtigung für die Textkonstitution und Kommentierung innerhalb einer neuen historisch-kritischen Ausgabe der Tagebücher Goethes. - B. Leuschner, Georg Forsters "Ansichten vom Niederrhein": Tagebuch, Briefe, Reisebeschreibung. - G. Vonhoff, Integration als Funktion. Aspekte editionsphilologischer Arbeit mit Quellen und anderen Vorlagen dargestellt an Schillers "Semele". - 19. Jahrhundert: K. Hasenpflug, Gedichte Clemens Brentanos an Luise Hensel. Ein lyrischer Dialog. - J. Hein, Editorische Überlegungen zu Nestroys Possen und ihren Quellen. - B. Plachta, Das Feuilleton als Verbrecher! Georg Weerths Roman "Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski" zwischen Quellendokumentation und Quelleninterpretation. - E. Richter, Historische und literarische Quellen von Heines Tragödie "Almansor". Zu ihrer Darstellung in einer historisch-kritischen Edition (HSA). - 19./20. Jahrhundert: E. Sauermann, Edition und Funktion von Trakls Quellen. Über die Dunkelheit der Gedichte "Helian" und "Kaspar Hauser Lied". - S.P. Scheichl, Quellen von Satiren. Am Beispiel von Karl Kraus. - J. Stüben, Zur Edition der von Johannes Schlaf und Arno Holz gemeinsam verfaßten Werke und ihrer Vorlagen. - A. Thomasberger, Edition als Grundlage intertextueller Aufmerksamkeit. Beispiele aus der Kritischen Hofmannsthal-Ausgabe. - E. Waldmann, Probleme der Quellendokumentation bei Frank Wedekinds "Bismarck". - K. Zittel, Von den Dichtern. Quellenforschung versus Intertextualitätskonzepte, dargestellt anhand eines Kapitels aus Friedrich Nietzsches "Also sprach Zarathustra". - 20. Jahrhundert: M. Albrecht, Eine Quelle zu der Erzählung "Gier" und ihre Dokumentation in der kritischen Edition von Ingeborg Bachmanns "Todesarten-Projekt". - J. Bürger, Am Anfang steht die Lektüre. Intertextualität als Kommentierungsproblem: Das Beispiel Hans Henny Jahnn. - A. Rußegger, Schichtungen und Schaltungen. Zu Nachlaß-Projekten des Robert Musil Instituts der Universität Klagenfurt. - Th.F. Schneider, Das Genre bestimmt die Quelle. Anmerkungen zum Einfluß der Publikation und Rezeption auf die Entstehung und Quellenlage von Erich Maria Remarques "Im Westen nichts Neues" (1928/29).
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