Ernst Toller ist ein Vertreter der expressionistischen Jugend, die das Grauen des Ersten Weltkriegs und die Enttäuschungen revolutionärer Hoffnungen erlebte. In unserer Zeit wird eine Fülle von Begriffen gebraucht, deren Inhalte nicht mehr übereinstimmen mit unserer Erkenntnis und unserem Wissen. Sie aufzulösen und von der neuen Nähe, die wir zu Dingen und Menschen gewonnen haben, zu gestalten und ehrlicher zu benennen, ist notwendig. Auch in der Begriffswelt der Revolution, der Arbeiterschaft dürfen wir pharisäische Phrasen, unechte Scheidemünzen, verlogene Zerrbilder nicht zulassen.…mehr
Ernst Toller ist ein Vertreter der expressionistischen Jugend, die das Grauen des Ersten Weltkriegs und die Enttäuschungen revolutionärer Hoffnungen erlebte. In unserer Zeit wird eine Fülle von Begriffen gebraucht, deren Inhalte nicht mehr übereinstimmen mit unserer Erkenntnis und unserem Wissen. Sie aufzulösen und von der neuen Nähe, die wir zu Dingen und Menschen gewonnen haben, zu gestalten und ehrlicher zu benennen, ist notwendig. Auch in der Begriffswelt der Revolution, der Arbeiterschaft dürfen wir pharisäische Phrasen, unechte Scheidemünzen, verlogene Zerrbilder nicht zulassen. [Textauszug]Der Neusatz des Textes folgt der Ausgabe Berlin 1930, erschienen im Gustav Kieperheuer Verlag.Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Ernst Toller (1893-1939), Schriftsteller und Dramatiker, Politiker und linkssozialistischer Revolutionär, wurde als zeitweiliger Vorsitzender der bayerischen USPD und Protagonist der kurzlebigen Münchner Räterepublik nach deren Niederschlagung im Juni 1919 verhaftet und einen Monat später zu fünf Jahren Festungshaft verurteilt. Damit entging er nur knapp einer drohenden Todesstrafe. Bereits während seiner Haft und mehr noch danach wurde er vor allem mit seinen Dramen als einer der maßgeblichen Vertreter des literarischen Expressionismus in der Weimarer Republik bekannt. 1932 emigrierte er zunächst in die Schweiz. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurde Toller aufgrund seiner jüdischen Herkunft und politischen Haltung formell aus Deutschland ausgebürgert. Seine Werke wurden 1933 als »undeutsch« diffamiert und öffentlich verbrannt. Nach mehreren Exilstationen kam er 1937 in die USA. Neben persönlichen Enttäuschungen resignierte der Pazifist und politische Moralis
t zusehends angesichts der real erlebten Erfolge faschistischer Bewegungen, vor denen er bereits in den 1920er Jahren gewarnt hatte. Depressive Schübe häuften sich, bis er schließlich 1939 in New York im Alter von 45 Jahren durch Suizid starb. Zu Tollers erfolgreichsten Werken zählen die Dramen »Masse Mensch« und »Hinkemann«, sowie die Autobiographie »Eine Jugend in Deutschland«. Mit dem Gedichtzyklus »Das Schwalbenbuch« wurde er auch als Lyriker bekannt.
Inhaltsangabe
Amerikanische Reisebilder Ankunft in Amerika Arbeiter Ford Im Chicagoer Schlachthaus Zuchthaus St. Quentin Wie man in Amerika Sozialisten behandelt Aimee oder die mondäne Prophetin Jazz in der Kirche Tonfilm und Theater Prohibition, Prostitution und Flappers Auch der Neger hat eine Chance Russische Reisebilder Vorbemerkung Eindrücke auf der Fahrt nach Moskau Erste Tage in Moskau Kleiner Zwischenfall Was in Moskauer Straßen auffällt, Lenin-Kult Frauenversammlungen Eine Fabrik Moskauer Universitäten Zit Wodka, Kommunistische Partei Strafen, G.P.U., Männergefängnis Frauengefängnis, Begegnung mit Popen Liebesbeziehungen junger Menschen Das Oktobern Satirisches Bauerntheater Zensur, Schriftsteller, Neue Literatur Besuch bei Radek Trotzki, Antisemitische Strömungen Pawlow und seine Reflex-Lehre Nationale Befreiung, Kinder Reden und Aufsätze Brief an Gustav Landauer Die deutsche Konterrevolution Die Friedenskonferenz zu Versailles Gegen den Justizmord an Eugen Leviné Schlußwort vor dem Münchner Standgericht Weltrevolution Zensur 1. August 1914 - 1. August 1924 Deutsche Revolution Gegen Kolonialimperialismus Die Debatte ist nicht geschlossen Rechtsbeugung In memoriam Kurt Eisner Konflikte der Jugend in Deutschland Henri Barbusse Arbeiten
Amerikanische Reisebilder Ankunft in Amerika Arbeiter Ford Im Chicagoer Schlachthaus Zuchthaus St. Quentin Wie man in Amerika Sozialisten behandelt Aimee oder die mondäne Prophetin Jazz in der Kirche Tonfilm und Theater Prohibition, Prostitution und Flappers Auch der Neger hat eine Chance Russische Reisebilder Vorbemerkung Eindrücke auf der Fahrt nach Moskau Erste Tage in Moskau Kleiner Zwischenfall Was in Moskauer Straßen auffällt, Lenin-Kult Frauenversammlungen Eine Fabrik Moskauer Universitäten Zit Wodka, Kommunistische Partei Strafen, G.P.U., Männergefängnis Frauengefängnis, Begegnung mit Popen Liebesbeziehungen junger Menschen Das Oktobern Satirisches Bauerntheater Zensur, Schriftsteller, Neue Literatur Besuch bei Radek Trotzki, Antisemitische Strömungen Pawlow und seine Reflex-Lehre Nationale Befreiung, Kinder Reden und Aufsätze Brief an Gustav Landauer Die deutsche Konterrevolution Die Friedenskonferenz zu Versailles Gegen den Justizmord an Eugen Leviné Schlußwort vor dem Münchner Standgericht Weltrevolution Zensur 1. August 1914 - 1. August 1924 Deutsche Revolution Gegen Kolonialimperialismus Die Debatte ist nicht geschlossen Rechtsbeugung In memoriam Kurt Eisner Konflikte der Jugend in Deutschland Henri Barbusse Arbeiten
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