The influence of the Popes on the choice of recipients for prebends in the Middle Ages is the subject of controversy among scholars. This EDP-assisted study is designed to supply a more accurate picture of the influence the curia wanted, and was able, to exert on the award of benefices in the sacrum imperium. A comparison of the provisions identifiable in the papal registers with the actual local incumbents produces a surprising result: for almost all kinds of benefice in the empire, papal influence was in fact much less marked than has frequently been supposed.
Im Rahmen dieser EDV-gestützten Untersuchung soll für das 14. Jahrhundert ein genaueres Bild über Einflusswillen und Einflussvermögen der Kurie auf die Benefizien im sacrum imperium gewonnen werden. Die in den päpstlichen Registern nachweisbaren Provisionen werden mit Hilfe statistischer Methoden den tatsächlichen Pfründeninhabern vor Ort gegenübergestellt. Dabei wird hinsichtlich der höheren Kirchenämter deutlich, dass die Kurie im 14. Jahrhundert zwar den Anspruch vertrat, oberste Vergabeinstanz aller Pfründen zu sein, aber nur in vergleichsweise geringerem Umfang auch tatsächlich an einer aktiven Einflussnahme auf die Stellenbesetzung interessiert war: Päpstliche Kandidaten fanden sich unter den Reichsbischöfen und Reichsäbten im untersuchten Zeitraum in viel geringerem Ausmaß als häufig angenommen. Bei der Vergabe der niederen Benefizien scheint die Kurie nicht einmal konsequent den Anspruch auf absolute Besetzungskompetenz verfolgt zu haben: Der Umfang der päpstlichen Provisionstätigkeit in einzelnen Kollaturen war offensichtlich weitgehend abhängig vom Nachfrageverhalten der Kleriker und vollzog sich vornehmlich durch den Ausstoß von Exspektativen. Die Nachfrage nach Pfründen wiederum wurde bedingt durch unterschiedlichste, zum Teil individuelle Bedingungsfaktoren, schwankte von Kapitel zu Kapitel sehr stark und lag auch hier weit unter den oft geweckten Erwartungen.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Im Rahmen dieser EDV-gestützten Untersuchung soll für das 14. Jahrhundert ein genaueres Bild über Einflusswillen und Einflussvermögen der Kurie auf die Benefizien im sacrum imperium gewonnen werden. Die in den päpstlichen Registern nachweisbaren Provisionen werden mit Hilfe statistischer Methoden den tatsächlichen Pfründeninhabern vor Ort gegenübergestellt. Dabei wird hinsichtlich der höheren Kirchenämter deutlich, dass die Kurie im 14. Jahrhundert zwar den Anspruch vertrat, oberste Vergabeinstanz aller Pfründen zu sein, aber nur in vergleichsweise geringerem Umfang auch tatsächlich an einer aktiven Einflussnahme auf die Stellenbesetzung interessiert war: Päpstliche Kandidaten fanden sich unter den Reichsbischöfen und Reichsäbten im untersuchten Zeitraum in viel geringerem Ausmaß als häufig angenommen. Bei der Vergabe der niederen Benefizien scheint die Kurie nicht einmal konsequent den Anspruch auf absolute Besetzungskompetenz verfolgt zu haben: Der Umfang der päpstlichen Provisionstätigkeit in einzelnen Kollaturen war offensichtlich weitgehend abhängig vom Nachfrageverhalten der Kleriker und vollzog sich vornehmlich durch den Ausstoß von Exspektativen. Die Nachfrage nach Pfründen wiederum wurde bedingt durch unterschiedlichste, zum Teil individuelle Bedingungsfaktoren, schwankte von Kapitel zu Kapitel sehr stark und lag auch hier weit unter den oft geweckten Erwartungen.
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"Das Verdienst der Arbeit liegt vor allem darin, dass sie eine Vergleichbarkeit zwischen den Domstiften herstellt. Dadurch werden Einzelurteile relativiert und in einen größeren Zusammenhang gestellt. Erdmanns Arbeit ist schon allein deshalb von großer Bedeutung. Eine schnelle Rezeption ist ihr zu wünschen."
Frank Theisen in: Nassauische Annalen Nr. 119 (2008)
Frank Theisen in: Nassauische Annalen Nr. 119 (2008)